Hallo Freunde
Nachdem ich in einem anderen Forum gefragt worden bin, wie meine Galeriefotos jeweils entstehen, habe ich, als ich gestern wieder mal im Studio war, Fotos von meinem Setup gemacht. Vielleicht interessiert es hier ja auch jemanden
Zunächst mal eine kleine Skizze aus der Vogelperspektive
Bildschirmfoto-2024-01-05-um-19.15.47.jpg
Als Untergrund für meine Modelle benutze ich eine grosse, schwarze Glasplatte, die mal zu einem Salontisch gehört hat. Der weisse Hintergrund wird von zwei Blitzen von links und rechts ausgeleuchtet. Die beiden schwarzen Styroporplatten dienen dazu, Lichteinfall von den beiden Hintergrundblitzen auf das Modell zu verhindern. Allerdings verwende ich die nicht jedes Mal (meistens vergesse ich sie, so wie auch gestern... ). Das Modell wird von schräg rechts vorne oben mit einer grossen Softbox angestrahlt. Für die diesem Blitz gegenüberliegende Seite habe ich einen Blitz relativ hoch oben, der vom Modell weg zwei grosse weisse Styroporplatten anblitzt, welche in einem Winkel aufgestellt sind. Dadurch wird dann relativ weiches Licht auf das Modell reflektiert. Die Kamera sitzt dazu auf einem stabilen Säulenstativ.
Für alle Fotos, welche eine gewisse Tiefe aufweisen, verwende ich seit ca. einem Jahr das Focus-Stacking. Dafür stelle ich die Kamera auf den Punkt scharf, der der Kamera am nächsten ist, löse aus, verschiebe den Fokus ganz leicht nach hinten, löse wieder aus und wiederhole das Ganze, bis ich den hintersten Punkt des Modells erreicht habe. Dadurch entstehen für ein späteres Bild rund 15 bis 20 Einzelaufnahmen. Zu Hause werden zunächst mal alle Fotos in Lightroom bearbeitet, so dass Licht und Farben stimmen (dabei natürlich alle Fotos gleich, damit es für die späteren Schritte keine Unterschiede gibt).Wenn die Schritte in Lightroom abgeschlossen sind, werden alle Fotos für ein Bild als einzelne Ebenen in Photoshop geladen. Das sieht dann z.B. so aus
Bildschirmfoto-2024-01-05-um-19.30.03.jpg
Anschliessend werden alle Ebenen markiert und mit Bearbeiten -> Ebenen automatisch ausrichten alle Ebenen exakt übereinander ausgerichtet. Sobald dieser Schritt abgeschlossen ist, werden mit Bearbeiten -> Ebenen automatisch überblenden von Photoshop automatisch die jeweils schärfsten Bereiche einer Ebene ermittelt und die einzelnen Teile zusammengefügt, so dass am Ende ein Bild entsteht, das von vorne bis hinten wirklich scharf ist. An dieser Stelle können dann alle Ebenen auf eine reduziert werden, um Speicher und anschliessend auch Festplattenplatz zu sparen.
Bildschirmfoto-2024-01-05-um-19.35.08.jpg
Anschliessend lasse ich mit Hilfe des Zauberstabs und "Motiv auswählen" eine Auswahl erstellen. Beim Lamborghini hat das sensationell gut funktioniert, normalerweise muss aber diese Selektion anschliessend noch manuell etwas verfeinert werden. Da im nächsten Schritt aber nicht das Auto, sondern der Hintergrund bearbeitet werden soll (um die störende Kante weg zu bekommen), muss nun die Auswahl noch invertiert werden. Danach wird eine neue Einstellungsebene vom Typ "Tonwertkorrektur" erstellt. Dadurch dass eine Auswahl aktiv ist, wird diese gleich als Ebenenmaske übernommen, so dass sie sich nur auf den Hintergrund auswirkt. Um nun die Kante weg zu bekommen, kann einfach der rot markierte Regler nach links gezogen werden, bis alles ok ist (bei den folgenden Fotos kann auch im Eingabefeld der Wert des ersten Fotos direkt eingegeben werden).
Bildschirmfoto-2024-01-05-um-19.39.30.jpg
Danach nur noch das Bild etwas zuschneiden (sofern gewünscht) und abspeichern
Ich hoffe, dieser Beitrag war interessant, auch wenn mir bewusst ist, dass die meisten die dazu benötigte Ausrüstung nicht zur Verfügung haben. Aber evt. bietet es ja doch dem ein oder anderen etwas Inspiration für seine Galerieaufnahmen
Gruss,
Urs