Arado 234B-2 Selgersdorf

  • Vor einiger Zeit entdeckte ich mal wieder Bilder eines gar nicht weit von meinem Wohnort abgestürzten Flugzeuges, diesmal eine Arado 234.
    Viele Bilder waren nicht aufzutreiben, einige leider erst NACH dem Bau ..... ;(


    https://ww2aircraft.net/forum/…s/20130201-1a-jpg.223357/
    Zu sehen ist eine Arado 234B-2 , Werknummer 140173 ,der 9./KG76.
    Mit dieser Maschine startete Hauptmann Josef Regler am 22.Feb.1945 vom Flugplatz Münster-Handorf zum Angriff auf alliierte Truppen im Raum Lüttich /Belgien.
    Zwischen Lüttich und Aachen gelang es einer P-47 der 366Fg/391 FSq ( geflogen von Lt. David Fox) der Arado soviele Treffer beizubringen das Hptm. Regler diese bei Selgersdorf ( ca. 3km südlich von Jülich) mit einer Bauchlandung zu Boden bringen mußte.
    Da sich die Front bereits in der Nähe befand, unterblieb eine Bergung durch deutsche Einheiten.
    Die vorrückenden britischen Truppen konnten im März´45 den nur zu etwa 20% beschädigten "Jetbomber" erbeuten, welcher daraufhin als erster seiner Art,zu eingehenden Untersuchungen nach Großbritanien gebracht wurde.


    Es galt also hier und da aus dem vorhandenen Material logische Schlüsse zu ziehen, wie wohl dieses oder jenes beim Vorbild umgesetzt wurde .


    Als Basis des Modells diente der Revell Kit 04505 (eigentlich ein Nachtjäger) ,welcher sich im Fundus befand.


    https://www.super-hobby.de/products/Arado-Ar234-B-2-N.html


    Den weitgehend identischen Bausatz gibt´s auch zum entsprechenden Preis unter dem Hasegawa Label.
    Was erstmal einen guten Eindruck machte, entpuppte sich dann immer mehr als ausgesprochen arbeitsintensiv !


    Den Anfang machte die "Glasnase", da mit Aufnahmelöchern für die Nachtjagdantenne versehen.
    Das Teil des "Bombers" paßte leider nicht, weil hier der Bug eine abweichende Form hat, also wurde versuchsweise an einer Stelle mit gezogenem, klaren Gußast
    (geht so !) dann beim Rest mit "BlueFixx" (ein UV-Kleber) die Öffnungen verschloßen......


    comp_20190219_212131.jpg


    Unter Mitwirkung von Polierfeilen aus dem "Nail Art" Bereich (Danke an die Nageltussi meiner Frau :D ) konnte das Teil danach ganz passabel bearbeitet werden :


    comp_20190219_212110.jpg


    Ein kurzes Bad in "Bodenglänzer" tat ein Übriges !


    Die nächste Überlegung galt der Vorbildgerechten Kennung des Vogels ;
    Ich hatte passendes von einem vor 20-25 Jahren erworbenen "Hobbycraft of Canada" Kit, aber erstens grob gedruckt, und fragwürdig bezüglich der heutigen Nutzbarkeit.


    comp_20190221_222300.jpg


    Rettung brachte ein Anruf beim "Forenkollegen des Vertrauens", doch dazu später mehr !


    Den Bereich des Führerraumes ( ja , so nannte man das ! ;) ) hat man bei Revell/Hasegawa schön umgesetzt.
    Etwas Farbe und zugeschnittene Bausatzdecals, etwas Zinndraht und gut ....


    comp_20190222_014801.jpg


    Die Streben des Hauptfahrwerkes sind leider schon sehr früh zu montieren, da später nicht mehr vernünftig an die Aufnahmen zu kommen ist !
    In die Rumpfhälften wurde bei der Gelegenheit auch gleich etwas Ballast in Form von M12 Muttern geklebt .


    comp_20190227_212411.jpg


    Der Rumpfspant zwischen Tank und Cockpit trifft leider weder die Form des Rumpfes, noch der Klarteile :cursing: Somit : Feile , feile .......


    comp_20190303_141637.jpg


    Hier mal Klarteile und Triebwerk nach den Anpassungsarbeiten :


    comp_20190227_221620.jpg


    Dabei ist zB auf der Oberseite zu erkennen, das die Gravuren recht flau sind ,und stellenweise schlicht verschwinden ; Hier war gravieren und nieten angesagt !
    Das Klarteil im hinteren Bereich ( beim Nachtjäger wäre dort der Beobachter ! ) ist zu breit bzw im falschen Radius gefertigt :cursing: Somit: Feile, feile....
    Auch dort wurden später Gravuren und Nieten ergänzt ....


    comp_20190303_141706.jpg


    comp_20190303_141733.jpg


    am Übergang vom Tragflügel Bauteil zum Rumpf setzte ich einen Hauch Spachtel ein :


    comp_20190303_141754.jpg


    Anschließend zeigte sich völlig unerwartet eine dezente Toleranz beim Ansatz des Cockpits <X Somit ..... (Ihr könnt es euch denken ! )


    comp_20190304_011522.jpg


    Grundsätzlich fand sich aber ein netter Arbeitsplatz für den Ritter der Lüfte ....


    comp_20190304_011637.jpg


    Der Rohbau war an diesem Punkt weitgehend beendet :


    comp_20190305_231015.jpg

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  • Im zweiten Teil meines Berichtes nun etwas zur Farbgebung !


    Die benötigten Kennungen habe ich mit Hilfe von geplotteten Masken aus Tamiyatape erstelt ( Danke Erik ! <3 )
    Hierzu wurde die farbe der Kennung gebrusht, dann die Maske aufgesetzt, nun die farbe des nächsten Buchstaben usw. ...
    Bei den späteren Bildern erkennt ihr die Stellen !


    comp_20190307_213730.jpg


    Einige markante Linien wurden in Dunkelgrau schattiert, dann die Unterseite in Gunzes RLM 76 "Light Blue" gespritzt , das Stellenweise mit aufgehellter Farbe noch lebendiger gestaltet wurde .


    comp_20190311_210252.jpg


    Nach dunkler Grundierung der Panells auf der Oberseite ,erfolgte die dortige Farbgebung in RLM 82/RLM83 (Gunze).
    Dort sticht wieder das vielzitierte "Goldband" hervor ! :evil:


    comp_20190316_141836.jpg


    comp_20190316_141923.jpg


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    comp_20190316_164151.jpg


    comp_20190320_155240.jpg


    In diversen Bauberichten aus dem Web ,aber auch in einigen Bauanleitungen ,wird die verwaschene Tarnfarbe der Oberseite als "Hellblau 76" angegeben;
    ich persönlich finde jedoch das Weiß den Eindruck der Vorbildfotos eher trifft, was zusätzlich durch den Einsatzzeitraum "Winter/Frühjahr 44" untermauert wird.
    demnach ist mein Vögelchen mit einer Wintertarnung , im Verlauf soweit als ersichtlich an den Fotos angelehnt aufgehübscht worden.
    Leider sind die Rumpf-/Tragflächenoberseiten bestenfalls zu erahnen, daher galt dort freie Interpretation !


    comp_20190320_174412.jpg


    comp_20190320_174518.jpg


    Das Heck ohne Masken auf der Kennung; Die Werknummer, aus Decals von Truck Line zusammen gesetzt.....


    comp_20190320_175354.jpg


    Beim Mattweiß von Gunze und tamiya habe ich immer wieder diese Sprenkel , trotz diverser Versuche mit Luftdruck, Verdünnertyp, Verhältnis usw. ....
    Pragmatische Lösung meinerseits : Die Kanten werden einfach nochmal freihand mit der jeweiligen Tarnfarbe nachlackiert ! :thumbsup:


    comp_20190325_225124.jpg


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    comp_20190325_225242.jpg


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    Nicht unbedingt eines meiner besten Modelle, aber es reicht ....


    Inzwischen habe ich sogar noch einen Film zum Original gefunden :


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    Jetzt noch das Staurohr aus Kanülen anbringen, und bei passender Wetterlage gibt´s Galeriebilder !!!

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  • :hmmm: keine Ahnung was'd hastis dir doch eh suuuuper gelungen :yes::super::super::super::00000436: hoff ich krieg meine auch nur annähernd so hin :/

    Gruß vom Roland aus Pernitz ;) /NÖ :wikend01:


    Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen die ich nicht ändern kann,
    den Mut, Dinge zu ändern die ich ändern kann
    und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden


    ein gutes Wort verweilt vielleicht ein wenig, aber ein schlechtes geht nie wieder weg


    off Topic ist in meinen BB's

    ERLAUBT

  • Vielen Dank an alle Besucher! :)
    Durch den "Heimatbezug" hat so ein Modell natürlich einen anderen Stellenwert, sowas wie "nacherlebte Geschichte"...
    Die Arado ist durchaus schön geworden, aber einige Macken konnte ich nicht ganz austreiben, bzw hab's gut sein lassen ;
    Zum 1A Modell ist dann doch noch seeehr viel Luft ;)

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