Hallo Modellers und Schifflebauer,
heute möchte ich Euch das Fertige U-Boot "U-190" vom Typ IX c/40 von Revell vorstellen. Da das Boot über einen Meter lang ist machten sich Bilder recht schwer.
Somit habe ich schwarze Balken gesetzt um den Fokus auf das Boot und nicht unsere Wände zu lenken. Wie immer schreibe ich noch etwas zum Vorbild.
Der U-Boot-Typ IX C/40 war eine vergrößerte Variante der U-Boot-Klasse IX und war als sogenanntes Langstreckenboot ausgelegt. Hauptunterschiede zum Standarttyp IX
waren das in der zentrale fehlende dritte Periskop. Und der verlängerte Rumpf. Insgesamt wurden 87 Boote der Version IX c/40 in Hamburg, Bremen und Wesermünde gebaut.
Durch die leichte Vergrößerung zum Ursprungstyp konnte mehr Proviant, Brennstoff und sonstige Güter geladen werden. Weitere Daten die sich auf den Bootsstandart beziehen:
Typ: Hochseetaugliches Langstreckenboot Typ IX
Länge: 76,5 m, Druckkörper 58,75 m
Breite: 6,51 m, Druckkörper 4,4 m
Antrieb über Wasser: zwei MAN 9-Zylinder-Viertakt-Dieselmotoren M9V40/46 (je 2200 PS)
Antrieb unter Wasser: zwei SSW-Elektromotoren (je 500 PS)
Geschwindigkeit über / unter Wasser: 18,2 / 7,7 kn
Tauchtiefe Maximal: 200 Meter
Besatzung: 48 Mann ab 1943 bis zu 60 Mann
Bewaffnung: 22 Torpedos für 6 Rohre, sowie 3,7cm Flak und 2cm Flak (Flugabwehr Variierte oftmals)
Unser Vorbild das "U-190" wurde bei der Werft AG-Weser auf Kiel gelegt und am 24. September in Dienst gestellt. Kapitänleutnant Max Wintermeyer führte zur Indienststellung das Kommando.
Hans-Erwin-Reith seines Zeichens Oberleutnant zur See übernahm das Boot im Juli 1944 und war bis zur Übergabe an kanadische Streitkräfte der kommandierende Bootsführer.
Das Boot war unter anderem bei den U-Bootflottillen 4, 30, 2 und 33 stationiert. Das Boot unternahm insgesamt 6 Feindfahrten und versenkte dabei 2 Schiffe mit insgesamt 7605 BRT.
Im Februar 1945 brach "U-190" zu seiner unwissentlich letzten Feindfahrt von Norwegen aus auf. Es hatte aufgrund der schlechten Versorgungslage nur 14 Torpedos geladen.
Ziel war es Handelsschiffe und Kriegsschiffe am Anlaufen des Hafens in Halifax zu hindern, man könnte auch sagen "U-190" sollte eine Sperre fahren. So lag das Boot irgendwann in
Lauerstellung als man eines der Sicherungsschiffe die HMCS Esquimalt sichtete und mit dem Heckrohr versenken konnte. Die Esquimalt war übrigens das letzte kanadische Schiff welches
im 2. Weltkrieg versenkt wurde, begünstigt auch dadurch, dass die Mannschaft der Kanadier sich nicht an die Vorschriften gehalten hatte. So war das Radar sowie Sonar deaktiviert und auch
den vorgeschriebenen Zick-Zack-Kurs hatte das Schiff ebenfalls nicht eingehalten. Hans-Erwin-Reith entschloss sich nach der Versenkung das Gebiet zu verlassen.
Am 8. Mai 1945 erhielt der Funker des Bootes eine verschlüsselte, aber für die Besatzung sicher unglaubliche Nachricht, es war der Befehl alle kriegerischen Handlungen auf See zu beenden.
Der Krieg war also aus, Deutschland hatte kapituliert. Die Besatzung von "U-190" gehörte nun zu den wenigen U-Bootmännern, die diesen schrecklichen Konflikt überlebt hatten.
Das Boot ging als "Beute" an die Royal Canadian Navy und diente, nach einer langen "Triumpffahrt" der Kriegssieger vorbei an vielen kanadischen Städten, als Anti-U-Boot-Übungsschiff.
Am 24. Juli 1947 wurde das Boot endgültig ausgemustert und von den kanadischen Marinestreitkräften bei einer Übung als Zielschiff versenkt.
Bei meinem Modell welches gleichzeitig mein erstes großes Boot ist wird gerade ein Teil der Mannschaften ausgezeichnet, zwar fiktiv aber ich fand das als Idee ganz Cool
So das war es mit Bildern zum Revellschen U-190. Ich hoffe die schwarzen Balken und der lange Text sind nicht all zu störend. Wie immer bin ich für Kritik
offen und hoffe auf gefallen. Ein weiteres U-Boot in 1/72 liegt schon bereit und einige andere sind schon auf meiner Einkaufsliste. Mit bastlerischem Gruß Patrick