Vorüberlegungen
Guten Abend Modellers,
etwas verspätet starte ich nun den Baubericht zum Alfa "Trentatre" Stradale, für mich eines der schönsten Autos die jemals erschaffen wurden. Einzelheiten zum Fahrzeug und zum Bausatz könnt Ihr der Bausatzvorstellung entnehmen. Weitere Einzelheiten zum geschichtlichen Hintergrund werden mit Sicherheit im Laufe dieses Bauberichtes noch folgen.
Zunächst habe ich, wie von Karlheinz Agent K empfohlen, eine Art "to do"-Liste erstellt und die Dinge aufgeführt, die geändert werden müssen, sollen oder können. Fangen wir mit der Karosserie an.
Karosserie
Die Karosserie des Trentatre ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Killerbody für jeden Karosseriespengler. Es gibt wenig gerade Linien und fast alle Rundungen haben wechselnde Radien in verschiedenen Richtungen. Ausnahmslos alle Karosserien wurden in Handarbeit aus Aluminium gefertigt, die beiden Prototypen bei Autodelta, die späteren "Serienfahrzeuge" bei der Carrozzeria Marazzi. Otaki hat sich bemüht diese schwierige und ansprechende Form ins Modell zu übertragen, vollständig gelungen ist es leider nicht.
Hier die Ansicht schräg von vorn rechts. Bodengruppe, Fahrgastzelle, Türen und Hauben habe ich von den Angüssen befreit und bislang nur grob versäubert sowie mit Scotch-Tape provisorisch fixiert um die Karosserieform besser erfassen zu können. Aus dieser Perspektive schaut alles noch ganz gut aus.
Ebenso wie schräg von hinten links. Dreht man den Wagen jetzt in eine 3/4 Seitenansicht erkennt man die wesentliche Problemzone.
Der Heckbereich, hinter den hinteren Radhäusern, bildet einen seltsamen "Entenbürzel" aus. In der Draufsicht und mit einer maßstäblichen Schablone für den Heckbereich kann man den Grund dafür erfassen.
Die Hecksektion ist zum Abschlussblech hin nicht genügend eingezogen und auch etwas zu lang. Im übrigen ist auch das Heckfenster zu klein. Noch deutlicher wird es im Vergleich mit einem maßstäblichen Heckspiegel.
Sehr deutlich ist zu sehen, dass das Heckblech ein gehöriges Stück zu breit ist. Im Wesentlichen ist die Aussparung für das Nummernschild einfach zu groß dimensioniert.
Wie man auf diesem Bild deutlich sehen kann. Es reicht aber nicht nur diesen Bereich zu verschmälern, denn dann sitzen die
Heckleuchten noch immer zu weit außen, wie die obige Fotomontage illustriert. Das bedeutet nichts anderes, als das der gesamte Heckbereich ab mitte Radhaus umgebaut werden muss um der unerwechselbaren Optik des Originals halbwegs gerecht zu werden.
Weiteres ist die Fahrgastzelle im oberen Bereich etwas zu flach gehalten und die Frontpartie nicht genügend gerundet. Dagegen könnte man allerdings nur etwas ausrichten, wenn man die ganze Karosserie neu gestallten möchte.
Fahrwerkshöhe und Spurweite
Um die nicht behebbaren optischen Mängel der Karosserie nicht zu dominant werden zu lassen, ist ganz besonders auf die (optisch) richtige Fahrwerkshöhe und Spurweite zu achten. Wenn man hier nicht sorgfältig austariert , kann leicht so etwas dabei heraus kommen. Auch hier, insbesondere auf Seite 12, sehr (un-)schön zu sehen. Also habe ich mittes einstellbarer "Böcke" mit der Fahrwerkshöhe experimentiert.
Und diese Einstellung für den besten Kompromiss befunden. Das sind vorn wie hinten genau 11mm zwischen Bodenblech und Fahrbahn. Vorn ist mir der Absatband zwischen Reifen und Kotflügel eigentlich etwas zu groß, aber wenn ich dort tiefer gehe kommt das Heck hinten optisch zu hoch. Die Spurweite an Vorder- und Hinterachse ist ebenfalls zu vergrößern. Auf allen obigen Bildern sind bereits die für mich passenden Spurweiten berücksichtigt. Die Fahrwerkskomponenten des Modells sind gar nicht so schlecht wiedergegeben und die Anpassung der Fahrwerkshöhe und Spurweiten sollte mit etwas Mühe gelingen.
Innenraum
Der Innenraum des Modells ist, im Gegensatz zum Fahrwerk, etwas stiefmütterlich behandelt worden.
Die Sitze passen von der Form nicht wirklich zu den Originalen der Prototypen, in der späteren "Serie" wurden überwiegend Rennschalen verwendet. Das Lenkrad des Bausatzes gibt das Modell Momo Monza wieder, wie hier im 2. Prototypen zu sehen.
Daneben würde auch das Momo Prototipo mit schwarzen oder sibernen Speichen eingesetzt. Das Armaturenbrett wird auch noch eine Aufgabe, denn es past weder zu den Prototypen noch zu den späteren Serienversionen (mir sind da zwei unterschiedliche bekannt, siehe den Link zum Momo Prototipo und hier) wirklich.
Motor und Getriebe
Am Motor sind weder Ölfilter, Lichtmaschine oder Riementrieb dargestellt.
Hier ist der Motorblock nebst Getrieb-/differentialeinheit mit dem Modellgetriebe für den Elektromotor bestückt. Die Hinterräder sind nicht ganz auf die Halbachsen aufgeschoben und würden, bei Bau nach Plan, noch weiter innen sitzen.
Den Riementrieb kann ich nicht darstellen, wenn ich das Getrieb für den Elektromotor verwende, LiMa und Ölfilter schon. Die Handbremse hinten an Getrieb ist im Modell auch nur rudimentär angedeutet.
To Do Liste
1. Karosserie
- Heckhaube wie oben beschrieben modifizieren.
- Scheibenwischer von Dachbefestigung auf Befestigung am unteren Scheibenrahmen umbauen
2. Fahrwerk
- einstellbare Radflansche anfertigen um die Spurweite justieren zu können
- Distanzscheiben für die Fahrwerksfedern anfertigen um die Fahrwerkshöhe justieren zu können.
- Bremsscheiben verbessern, Bremssättel ergänzen
- Reifen und Räder näher am Original anfertigen, oder die Bausatzteile verwenden? (Bin da noch unsicher)
- Heckausleger des H-Rahmens nachbauen
- Belüftung für die Heckbremse darstellen oder weglassen (beides gab es!)?
3. Innenraum
- Sitze überarbeiten oder halbwegs passende Rennschalen in 1/18 zukaufen? (was meint Ihr?)
-Armaturenbrett überarbeiten und etwas näher an die Originale bringen (und wenn an welche Ausführung?)
-Innenraumfarbgebung:
a) Beige, Dunkelbraun und Naturbraun wie in den Prototypen
b) Beige, Naturbraun und Schwarz wie in der späteren Serie
c) Samtblau und Schwarz wie ebenfalls in der Serie möglich, oder
d) Alu (unbearbeitet) und Schwarz wie in der Serie, bei verkappten Rennversionen, verwendet.
4. Motor
-LiMa nachbauen
-Ölfilter nachbauen
-Ölleitungen ergänzen
-Handbremse optimieren
-Batterie ergänzen
-Abgasanlage:
a) zweiflutig, zwei Endrohre, ohne Schalldämpfer (im Modell dargestellt) oder
b) zweiflutig, zwei Schalldämpfer vier Endrohre oder
c) zweiflutig, ein Schalldämpfer (quer) vier Endrohre (alle Ausführungen sind belegt)?
Wie Ihr sehen könnt ist einiges zu tun um hieraus:
So etwas wie das hier:
zu erschaffen.
Ich rechne auf Eure sehr geschätzte Meinung, insbesondere zu meinen obigen Fragen und baue auf Euren Rat und Hilfe! Daher sind Änregungen oder Kritik ausdrücklich erwünscht.
Beste Grüße
Frank