Liebe Freunde,
gerne möchte ich das hier beschriebene Machwerk im Rahmen des "Club der komischen Kisten" einer breiteren Öffentlichkeit nahebringen:
Modell: BTR-152V1
Hersteller: SKIF
Modell-Nr.: 234
Maßstab: 1:35
Teile: ~250 verteilt auf 6 Spritzlinge, dazu ein PE-Blättchen, Decals und Reifen
Preis: 25-35 EUR
Herstellungsjahr: 200?
Verfügbarkeit: Scalemates ist Dein Freund
Der ukrainische Hersteller SKIF wurde Anfang des Jahrtausends von UM (Unimodels) aufgekauft, die die Altbestände unter ihrem Label in abgespeckter Form (keine PE-Teile etc) weitervermarkteten. Vor ca. 15 Jahren spalteten sich die ehemaligen SKIF-Mitarbeiter von UM ab und gründeten UM-Technics, um die Militärsparte weiterzuführen. Im Portfolio sind überwiegend Bausätze sovjetischer Fahrzeuge von WWII bis Warschauer Pakt.
Erkundigt man sich bei Menschen mit Sachverstand über die Firma SKIF, so stößt man nur selten auf Begeisterung, spätestens mit der Übernahme durch UM ging die Qualität merklich nach unten.
Der hier vorliegende Bausatz ist noch von SKIF, ich habe ihn
vor Kurzem erst bei MBK gekauft. Dort ist er mittlerweile ausverkauft,
aber ähnliche Varianten dieses Fahrzeugs schwirren noch bei diversen
Modellbau-Dealern durch die Warenkörbe.
Die Boxart stellt an sich selbst keine besonderen "martial arts"-Ansprüche, es sind halt Abbildungen des Modells, was ich nicht nachteilig finde. Der Stülpkarton ist ausreichend stabil, vergleichbar etwa mit dem, was Takom liefert.
Die s/w Anleitung ist viersprachig in A4, auf der ersten Seite geht es mit einem geschichtlichem Abriss und den technischen Daten los, danach eine Übersicht des Inhalts und der Bau beginnt:
Wie so oft, geht es auch hier mit dem Fahrwerk los. Durchaus detailreich, wenn auch nicht in derselben Liga wie HobbyBoss oder ICM. Erstmal sieht alles ganz normal aus...
...in Baustufe 9 wirds dann ein bischen "over-engineered" -
dass man jeden einzelnen Flügel des Kühlerlüfters einzeln ankleben darf,
hab ich noch nicht mal bei Miniart gesehen^^
Ansonsten sieht die Anleitung schlimmer aus, als sie ist, da hat halt jemand Pfeile geliebt.
Ganz besonders freue ich mich auf das unendliche Gefriemel, das mich erwartet, wenn ich in Baustufe 29 die Drahtkörbe um die Scheinwerfer solange zusammenlöten darf, bis der Blutdruck die 180 übersteigt und ich einen aktiven Beitrag zur Abrüstung leiste, indem ich das Ding in die Tonne kloppe.
Am Ende wird noch ein Farbschema angeboten, das dem Deckelbild
entspricht. Farben sind für Humbrol angegeben, was zwar nirgends erwähnt
wird, sich aber leicht ergibt.
Nun zu den Spritzlingen:
Der Kunststoff selbst macht einen ziemlich harten Eindruck, die Teile sind sehr scharfkantig gespritzt. An den größeren Teilen finden sich durch die Bank zahlreiche Erkaltungsspuren, die aber nicht spürbar sondern nur sichtbar sind und mit der ersten Lackschicht verschwinden.
Auswerfermarken an später sichtbaren Stellen finden sich auch einige, diese sind aber sehr flach und können einfach beseitigt werden.
Die Angüsse vor allem an kleinen Teilen könnten für meinen Geschmack etwas dezenter ausfallen, so ist doch ein gewisser Aufwand beim Versäubern anzusetzen. Es gibt kaum Strukturen wie Schweißnähte oder ähnliches, dafür warten die Kanister, die Bewaffnung und andere Teile mit der ein oder anderen Sinkstelle auf.
Ansonsten kann ich nur vom Anschauen nicht weiter meckern. Es gibt keine Fischhaut und sogut wie keinen Grat, alle Teile sind scharf konturiert.
modellbauforum-koeln.de/wcf/index.php?attachment/176045/
Der Ätzteilbogen ist meiner Meinung nach nicht mehr "state of the art". Er ist ewas stärker/dicker als von moderneren Bausätzen gewohnt, kam leicht angelaufen hier an (nicht wirklich ein Problem, die werden sowieso angeschliffen) und hat recht viele und recht breite Ansatzpunkte.
Die Reifen dagegen gefallen mir für Vinylreifen sehr gut. Auf dem Cover kann man das kleinteilige Profil gut erahnen und die sonst oft störende Gußnaht auf der Reifendecke ist kaum sichtbar. Die Flanken sind auch mit (für mich unleserlichen) Herstellerprägungen versehen.
Zu den Decals kann ich nicht viel sagen, bevor ich sie nicht verarbeitet habe. Erfreulich ist, dass zumindest auch an das Armaturenbrett gedacht wurde, was ja heutzutage immer noch nicht selbstverständlich ist.
Den Bausatz hab ich aus dem Regal geholt, weil mich der Raupenschlepper Ost von Das Werk gerade ärgert und ich zur Entspannung ein "leichtes Opfer" (zumindest bis zu den Scheinwerferbügeln) brauche.
Sollte allgemein Interesse daran bestehen, kann ich meine Abenteuer damit ja hier als Baubericht posten.
Viele Grüße,
Martin