Flower Class Corvette HMCS SNOWBERRY

    • Offizieller Beitrag

    Bausatzvorstellung: HMCS Snowberry



    Modell: Flower Class Corvette
    Hersteller: Revell
    Modell-Nr.: 05132
    Maßstab: 1:144
    Teile: 501
    Anzahl der Spritzlinge: 12
    Schwierigkeitsgrad: 5
    Preis: 32 - 38 Euro
    Herstellungsjahr: 2016
    Verfügbarkeit: Gut
    Besonderheiten: keine


    Vorbild: Diese Schiffsklasse hatte für Großbritannien, insbesondere für Premierminister Churchill, im zweiten Weltkrieg dieselbe Bedeutung, wie für den Führer der Sowjetunion Josef Stalin das berühmte Schlachtflugzeug Il-2.
    Die Schiffe selbst waren eigentlich nur Walfangboote, die hauptsächlich auf kanadischen Werften zu improvisierten U-Boot-Begleitjägern für die Versorgungskonvois der Alliierten umgebaut wurden. Es war ein Art Belagerungskrieg der ab 1940 stattfand, mit dem Ziel Großbritannien von der Versorgung mit Lebensmittel und kriegswichtigen Dingen abzuschneiden. Was in früheren Jahrhunderten bei der Belagerung von Städten die Wurfkatapulte und Angriffstürme waren, wurden im 2.Weltkrieg die U-Boote der deutschen Kriegsmarine, die unter dem Kommando von Admiral Dönitz mit der sogenannten Wolfsrudeltaktik den Atlantik beherrschte. Die Flower Class Korvetten konnten auf Grund der schon vorhandenen Schiffskörper in Massen und in kurzer Zeit billig hergestellt werden. Der Nachteil war allerdings, dass die Schiffe den teilweise sehr heftigen Wetterbedingungen im Nordatlantik kaum gewachsen waren.Außerdem hatte die aus der Handelsmarine stammende 80-85 Mann Besatzungen keine Erfahrung mit dem Dienst auf Kriegsschiffen. Ein erfahrener Kapitän, angehöriger der Royal Navy, musste deshalb den zusammengewürfelten Haufen auch erst einmal zu einer Einheit zusammenschweißen. Wenn das gelang, wurden die Korvetten allerdings zu einer ernsthaften Gefahr für die deutschen U-Boote. Von den 288 eingesetzten Korvetten wurden über 50 U-Boote zerstört. Einige der Schiffe operierten auch unter amerikanischer und französischer Flagge. His Majesty Canadian Ship "Snowberry" war rund 60 Meter lang und erreichte 16 Knoten (29 km/h) an Geschwindigkeit. Der Antrieb erfolgte mittels Dampfkessel. Neben dem 4 Zoll Geschütz auf dem Vorderdeck und weiteren Zwillings Maschinenkanonen von Vickers und Lewis, war als Hauptbewaffnung die hinteren Wasserbombenwerfer und die seitlichen Abwurfschienen für Wasserbomben (Hedghog = Heckenhockerigel) für den Erfolg bei der U-Boot Bekämpfung ausschlaggebend. Natürlich muss man auch die Radaranlagen vom Typ 271 ASDIC einbeziehen, welche schon zu Ende des ersten Weltkrieges in der Entwicklungsphase war.


    Bausatz: Mit ihm setzt Revell diesen tapferen Schiffen ein weiteres Denkmal und ist wie viele Modelle dieser Art, auch ein Leckerbissen für historisch interessierte Bastler. Der Schwierigkeitsgrad wird mit der Nummer "5" angegeben. Damit liegt der Aufwand des Zusammenbaus der ca. 500 Teile also im oberen Bereich.
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    Die filigranen Einzelteile aus grauem Plastik sind sauber gearbeitet und verfügen über wunderschöne Darstellungen von Gravuren und Details. Einzig die beiden Rumpfhälften wirken als wenn dem Hersteller die Puste ausgegangen ist. Besonders die Versteifungen der inneren Bordwände könnte etwas prägnanter ausfallen.


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    Ansonsten gibt es aber nichts zu beanstanden, (bis auf den üblichen unpraktischen Karton). Selbst die Reling ist für den Maßstab 1:144 gut gelungen. Für die Bereiche wo auch bei dem Original keine fest geschweißte Reling war, sind zumindest die Pfeiler vorhanden. Diese sollen, ebenso wie die Takelage, laut Plan mit "Muttis" Nähgarn verbunden werden. Einfach vergessen und als Gedenken an die 1950er Jahre abtun und auf gezogene Gussäste oder auf Stroft ABR (Angelschnur) zurückgreifen. So wird ein Schuh daraus.
    Die Decals sind Sauber gearbeitet selbst das Geschützwappen ist dabei :
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    Die Bauanleitung ist Übersichtlich und Farbig gestaltet was sehr angenehm ist die Skizzen mit der Bausatzpositionierung sind genau gemacht .kein Suchen und rätseln mehr .Die Farbtafel ist auf Revellfarben abgestimmt und übersichtlich gemacht ,die Farbangaben sind fast korrekt . Einziger Wehrmutstropfen ist das Unterwasserschiff das war bei der Snowberry nicht Rot sondern Schwarz was bei den Kanadiern üblich war .
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    Bei solch einem Modell macht sich der Verzicht auf historische Informationen in der sonst ausgezeichneten neuen Bauanleitung negativ bemerkbar. Denn diese Schiffe haben nicht den Bekanntheitsgrad ihrer deutschen Kontrahenten, der U-Boote vom Typ VII c. Mann sollte sich vor dem Bau etwas mit diesem Schiffstyp beschäftigen.




    Fazit: Ein Bausatz wie man ihn sich schon immer Gewünscht hat,die Größe stimmt bei 1:144 da hat man was in der Hand . Alle Details aufzuzählen würde Stunden dauern , feiste Details und eine Vorbildliche Spritzqualität lassen hier sofort Bastellaune aufkommen .Der Schwierigkeitsgrad 5 trifft zu ,501 Teile und 101 Bauschritte sind nichts für Anfänger. Wer für die Große Corvette keinen Platz hat oder sie ihm zu Teuer ist sollte hier unbedingt zugreifen ,ein Spitzen Bausatz für kleines Geld ! Wers noch feiner Detailieren möchte kann sich inzwischen einen Ätzteilsatz von Eduard dazu Kaufen , Aber obs nötig ist ,kann man drüber Diskutieren .


    Zum Baubericht: http://www.modellbauforum-koel…-Corvette-HMCS-Snowberry/
    Zur Bildergalerie: Wird demnächst folgen ....

  • Schöne Vorstellung, Peter. Was den Verzicht auf die historischen Informationen zur Snowberry angeht, so denke ich dass der "normale" Modellbauer darauf verzichten kann. Es wird erst problematisch, wenn man sine andere Korvette als die Snowberry bauen will. Da ist Recherche vom Feinsten angesagt. Ich kenne kaum eine Schiffsklasse, bei der die einzelnen Schiffe trotz Serienbau so stark voneinander abweichen.