Jeder Modellbauer hat so seine Methoden und seine Art und Weise wie er seine Modelle lackiert ... und oft schaut man sich auch das eine und andere bei den Kollegen als Tipp ab, denn man lernt nie aus..........
Ich möchte hier mal meine Methode der Lackierung anhand der 1/87 Minitanks vorstellen, die so im Grundprinzip auch bei allen anderen Maßstäben funktioniert und anwendbar ist.
Farbwahl...
DIE RICHTIGE FARBE gibt es nicht!!! Jeder Modellbauer hat hier seine eigenen Erfahrungen und Vorlieben welche die maßgebliche Rolle spielen. Ich persönlich bevorzuge Acrylfarben, also Revell Aqua, MIG, AK, Valejo ... dazu dann bedingt für Alterung und Details auch Ölfarbe und Enamelfarben.
Ein wichtiger Punkt ist der sogenannte Maßstabseffekt ... bedeutet, je kleiner der Maßstab ist, desto heller muss die Farbe sein um originalgetreu zu wirken. Nehmen wir mal an, ihr organisiert euch von irgendwoher einen Pott Farbe absolut 100% originales Ferrari Rot. Je kleiner der Maßstab des Modells ist, was ihr damit lackiert, desto dunkler wirkt das Rot und desto weniger nimmt man euch ab, dass es originales Ferrari Rot ist.
Also Vorsicht wenn es um Farben gemäß RAL, RLM, FS oder was auch immer für eine Norm geht! Im Bereich Militärfahrzeuge sind solche Farben mit entsprechender Angabe meistens ungefähr auf den Bereich 1/35 vorgemischt, was bedeutet, für kleiner Maßstäbe ist die Farbe zu dunkel und für größere Maßstäbe oft zu hell.
Zu guter Letzt haben wir noch andere Faktoren, die ebenfalls eine wichtige Rolle spielen. Wenn man kein "quietsch frisch lackiertes", Autowäsche sauberes Fahrzeug aus der Fabrik machen will, dann spielt z.B. die Ausbleichung vor allem durch UV Strahlung auch noch eine Rolle.
Es geht los ...
Für die Vorführung hier habe ich mich für 2 Panzer der Bundeswehr entschieden, den Leopard 1A2 (rechts) welcher in Gelboliv lackiert wird und den M48A2GA2 (links), den ich in NATO Flecktarn lackieren werde...
Für Gelboliv der Bundeswehr verwende ich 2 verschiedene Farben ... als Basisfarbe für die Grundlackierung verwende ich Oliv Drab der US Army von MIG und darüber wird dann Revell Aqua 46 NATO Oliv neblig drüber lackiert.
Die MIG Farbe ist dunkel und bildet daher eine gute Basisfarbe. Sie kann aber so nicht gelassen werden, denn selbst für quietsch frisch lackierte Fahrzeuge der Bundeswehr passt der Farbton nicht wirklich. Hingegen ist hierfür das "olle" Revell Nr. 46 ziemlich perfekt mit Blick auf die vielen Bilder und auch aufgrund persönlicher, mit den eigenen Augen gemachter Recherche bei Originalfahrzeugen. Es bedarf aber hier immer einer dunkleren Basisfarbe um richtig zu wirken.
Fahrzeuge der Bundeswehr wurden von der Gründung bis etwa 1984 in diesem Farbton lackiert. Im Jahr 1984 erfolgte dann der Wechsel zum 3 farbigen NATO Flecktarn, der bis heute bei der Bundeswehr verwendet wird.
Natürlich gab es ein paar Jahre Übergangszeit bis die vorhandenen Fahrzeuge dann mal alle umlackiert wurden
Beim NATO Flecktarn ist die Basisfarbe Bronzegrün, welches für 1/87 und auch generell mit einem Hellgrün eigener Wahl aufgehellt werden sollte, da so wie hier von AK zu dunkel usw.
Nun erfolgt die Basislackierung und die hellere "Nebelung" mittels Airbrush ...
Danach die Nebelung mit Revell 46 .... schwer zu erkennen, sorry .... scheiß Lichtverhältnisse!
Aber schaut mal genauer auf das Kanonenrohr oder hinten links und rechts neben der vergeitterten Öffnung in der Mitte...
Dasselbe Spiel dann bei dem M48 ... Baisfarbe pur NATO Grün ... danach mit dem Hellgrün etwas aufgehellt noch mal leicht drüber gesprüht usw.
Anschließend erfolgt nun beim M48 noch die Bemalung des Flecktarnmusters mit den Farben Lederbraun und NATO Schwarz. Jeder Fahrzeugtyp hat sein eigenes Tarnschema, bedeutet z.B. dass alle M48A2GA2 dasselbe Tarnschema mit nur ganz geringen Abweichungen haben.
Tarnschemen sind meistens in der Bauanleitung der Modellbausätze enthalten ... aber Vorsicht, manchmal sind die nicht wirklich korrekt. Daher immer mal im Internet ein paar Fotos des Originals betrachten und vergleichen.
Hat man kein Tarnschema zum Fahrzeug, gibt es zum Beispiel die Seite Panzerbaer.de wo viele Tarnschemen als Plan gezeigt werden.
Die Bemalung hier erfolgt bei mit in 1/87 mit dem Pinsel, bei 1/35 sollte man dieses aber mit der Airbrush machen.
Tipp: Bei der Bemalung mit dem Pinsel immer drauf achten, dass die Farbe ausreichend gut verdünnt ist, das verhindert die berüchtigten Pinselstreifen usw.
Nachdem die Farbe trocken ist, kommt die Detailbemalung wie z.B. Griffe der Werkzeuge, Gummiaufrollen schwarz malen, Lampen und Scheinwerfer und und und ... Anschließend kommt an die Stellen wo man die Decals hinmachen muss, Glanzlack hin ... und wenn der trocken ist, dann halt die Decals. Dann hat man das hier erstmal als Ergebnis...