Lotus 49 - Tamiya 1:12

  • ...ich habs eh nicht weit bis zu Klabse ... 5 km! Wenn die mich mal holen und ich tagsüber raus darf, dann kann ich immer schnell an den Basteltisch. Ich wäge aber immer ab, wieviel besser als eine mögliche preiswerte Eigenlösung das Kaufteil ist. Da glaube ich, am Modell ist die Lösung mit Green for ever Röhrchen in Scheiben geschnitten und Messingröhrchen plus zwei Knupfer Muttern für ca 50 Cent pro Spurstange kaum 10x schlechter, beim nächsten Auto werd ich das mal testen.
    Der nächste Karton wird wohl etwas kleiner:


    Das wird nur dadurch abgemildert, das ich allen Klimbim dazu habe, Speichenräder, PE Kette etc. Das könnte mal ein oob Projekt werden.
    LG
    kai

  • Hallo Allerseits!
    So langsam geht das hier in die finale Phase über ... heute kamen meine Drahkäppchen für die Ansaugschnorchel! Also das letzte was dem Motor noch fehlte. Leider stelte sich heraus, das sie beim Transport etwas gelitten hatten. Etwas flach und breit war ich nicht sehr glücklich damit:



    Rechts im Bild wie es der Postbüttel abgeliefert hat - links nach mühseliger Nacharbeit. Dabei störte mich (OK, ich neige manchmal zu Pingeligkeit), das die Drahtgeflechte unten am Übergang zum ausfasern neigten. Ausserdem war die Farbe etwas verkehrt - gut, das ist ein minderes Problem, alles ein Frage von Alclad....
    Zum Nacharbeiten machte ich mir ein halbkugeliges Loch in eine Holzblock und quälte ein M8 Schraube am Schleifstein in halbrunde Form. Damit liessen sich die Flachschippen von Air Funnel Mashs wieder in Form bringen:



    Mit der Trennscheibe wurden die überstehenden Drahtenden "geplant". Was blieb waren die ausgefaserten Ränder .... und da ich schon mal mit einem Spezialisten einer Firma für Hochleistungs und Industriefilter gesprochen hatte, wachte der Wille es nun selbst besser zu machen in mir auf.
    Das erste Ergebnis war schon gleich angetan mich zufrieden zu stellen:



    man sieht auch schon einen entscheidenden Trick an der Sache: Die Stücke mit dem Drahtgeflecht werden Eingeschnitten, bzw Kleeblattartig vorgeschnitten, bevor sie in Form gepresst werden (linkes Teil).
    Überhaupt, das pressen .... Mein Bekannter verriet mir, das sie in der Firma nicht "harte" Formen nehmen, sondern mit einem Stempel gegen ein weiches Material pressen .. genaueres ist Betriebsgeheimnis.
    Also fange ich mit einem ersten Prägevorgang gegen Styrodur an:



    Der nächste Schlag geht dann gegen ein Radiergummi (das Arme musste einiges über sich ergehen lassen) - zum Schluss habe ich runde Geflechtstücke genommen und an den Rändern eingeschnitten, ca 8-fach).
    Der letzte Schlag erfolgte dann in meine Holzform mit einer Plastikfolie zwischen Geflecht und Holz sowie Stempel und Geflecht.



    Zum Schluss die Überstände mit der Scheere weggeschnitten und mit der Trennscheibe Feintuning gemacht.
    Und nun das klebrige Finale ... Sekundenkleber zieht sich durhc die Kapillarweirkung in das Geflecht, das sieht Sch... aus! Also 2-K Kleber anrühren und die Halbkugeln mit dem Rand eintauchen und aufsetzen - fertig!



    Zeitaufwand: Die erste Halbkugel mit Werkzeugherstellung und Testschüssen ca 1 Stunde. Nachdem das Verfahren stand, habe ich in einer Dreiviertel Stunde die ganze Ansaugbatterie versorgt.
    Ich denke, das kann jeder nachmachen, der möchte, ist nix schwieriges, man brauch keine speziellen Werkzeuge oder Kenntnisse - Viel Spaß beim nachkochen!
    Euer Kai Paule

  • Hallo Kai,
    sehr schade das meine Gitter nicht heil ankamen.
    Das ganze ist mir bisher erst 2mal passiert,bei gefühlten 100 die gut ankamen.
    Tut mir leid!
    Aber du hast sie ja prima gerettet.Aber das ausfranzen hatte ich bisher noch nie.Ich habe meine mit Schleifpapier geschliffen nachdem ich sie ausgeschnitten hatte.
    Tolles Ergebnis!


    gruss Christian

  • @ Christian - alles kein Problem - hat ja zu einer allgemein Bildenden Bastelstunde geführt!
    @Stadler - ist ja nur unten am Rand sehr wenig 2K Kleber, das wird schon nicht auffallen - aber prinzipiel hast du recht, das Zeug kan man nur im unsichtbaren Bereich verwenden!

  • Nachtrag zum Thema Chrome von Alclad:
    Ich habe jetzt mal ein Test gemacht ... Ein Stück Sheet mit Alclad Grundierung schwarz, Revell glänzend Schwarz und ein Teil mit BMF Folie vorher abgedeckt.

    Das kommt auf dem Foto sehr schlecht rüber, aber der stärkste Unterschied liegt im Untergrund - da wo die BMF Folie ist glänzt es eindeutig chromiger als wo nicht. Der Unterschied zwischen der Alclad Grundierung und dem Revell Glanzschwarz ist nicht so ausgeprägt, aber durchaus vorhanden. Also kann ich bestätigen: Glanzschwarz ist besser als die schwarze Alclad Grundierung. Und auf metallischen Flächen kommt das ganze noch besser!
    Wie gesagt, leider seeehr schlecht zu fotografieren ....
    LG Kai

  • das ist sehr interessant kai - auch geldsparend, denn ein guter hochglanzlack ist allemal günstiger, als so 'ne flasche alclad schwarz...
    allerdings ist die erkenntnis für die paradedisziplin von alclad, nämlich stark gekrümmte 3D objekte zu "verchromen", leider nicht zu verwenden, denn die kann man nur schwer naht-und-faltenlos mit bare metal bekleben

  • @Imre und alle anderen: das stimmt natürlich, da hast du völlig recht, gekrümmte Flächen mag BMF garnicht! Aber zb für Rohre, Stangen und Leitungen gilt ja, das man die ggf aus Messing/Alu/Kupfer selber machen kann - und DANN kommt die große Stunde von Alclad! Wie ich schon bei den Spurstangen im BB angemerkt habe, mit diesen Erkenntnissen liegt mir ein "selber machen" viel näher, als früher - eben weil ich befürchtete, das der Bausatzchrom einfach viel besser aussieht! Und das tut er nicht ... das Alclad wirkt mal gerade eben wie "nicht neuer" Chrom und ist meiner Einschätzung nach allemal ein Alternative. Übrigens sind die Rohre vom Überrolbügel auch Messingrohr, oben hinter den Ansaugschnorcheln zu sehen.
    LG
    Kai

  • Hallo Kai,


    schön gerettet die Gitter. Und auch ein tolles Verfahren. Danke für die ausführliche Beschreibung. :thumbsup:


    Das werde ich ähnlicher Form bei meinem nächsten Projekt auch mal so versuchen. Denn ein Stück Holz, eine kleine Schraube und einen ordentlichen Hammer habe ich zu Hause.
    Mal schauen ob das dann auch so gut klappt wie bei dir. :huh:


    Was das Ankleben angeht, nehme ich bei solchen Stellen immer Klarlack. Der zerstört keine Lackflächen und kann genau dosiert mit einem kleinen Pinsel aufgetragen werden.


    Gruß
    Martin :)

  • Sau gut Kai, saubere Arbeit und die Sache mit den Gittern ist 1A gelöst :thumbup:
    Zu deiner Honda 166 gibt es grad bei ebay die ganzen Updateteile zu kaufen (ich bin schon am bieten) falls du Interesse hast, geb mir kurz Bescheid ;)

    :sleeping: In der Ruhe liegt die Kraft, also hab ich die meiste Kraft, wenn ich nichts damit anfangen kann.. im Schlaf :sleeping:


    Es grüßt der Tom aus der Eifel :)

  • @Bayria - Danke, liegt schon alles in der Kiste! - LG Kai
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    Kleiner Einschub .... da sich der Baubericht ja dem Ende nähert, komme ich nun dazu, etwas zu machen, das ich am Anfang schon angekündigt habe: Eine vergleichende Darstellung vom 1:20 MFH Lotus 49 und dem Tamiya Modell in 1:12.
    Vorab ein paar Infos: Der MFH Kit kostet ca 160,- Euro, bedarf aber im Prinzip keinerlei Aftermarket Produkte.
    Den Tamiya Bausatz bekommt man für 100,- aber da kann man locker das selbe nochmal an Zubehör erwerben, bis die Bausätze auf gleichem Niveau liegen. Ich habe mich auf das Getriebe beschränkt - aber wie bekannt viel Arbeit in Scratch Verbesserungen gesteckt.
    Bemerkenswert finde ich, wenn man den Größenunterschied bedenkt, wie nah der 1:20 Bausatz von MFH an dem aufwändig nachgearbeiteten Tamiya Lotus dran ist!.
    Genug des Geschwafels .... hier die Bilder. Dabei ist der Tamiya Lotus immer das obere Bild im Vergleichspärchen:


    Zunächst die Totale von oben. Tamiya muss noch die Nase gepudert bekommen, MFH leidet nach einem unsanften Halbsturz an derformierter Radstellung vorn, das liegt nicht am Kit, sondern am Erbauer (siehe BB)




    Motor im Überflugbild:




    Schräg hinten:




    Ein schöner Rücken .....




    Vorderradaufhängung


    Unter der Nase:


    Heckansicht seitlich:


    So, das wäre dieser Exkurs ... sicher ganz interessante Ein- und Ansichten. Wer MFH nicht kennt und nun meint, er könnte ja dann den kleineren Masstab nehmen um ein hübsches Autochen zu bekommen, der lese bittte vorher meine Baubericht, das ist kein dünnes Brett! Trotz aller Umbauten würde ich den 1:12 Tamiya halbscratch als technisch leichter einstufen....


    Bis zum nächsten Update .... habe heute ncoh mal mein Lackiermasken angemahnt ....
    Liebe Grüße
    Euer Kai!

  • Sehr gut Kai, echt klasse die beiden Mal im Detail/Unterschied zu sehen, ne gute Idee und für alle hilfreich die mit einem oder sogar beiden spekulieren :thumbup:

    :sleeping: In der Ruhe liegt die Kraft, also hab ich die meiste Kraft, wenn ich nichts damit anfangen kann.. im Schlaf :sleeping:


    Es grüßt der Tom aus der Eifel :)

  • Sehr schön ,habe ja deinen MFH schon beim Wettringer verfolgt und muss sagen den finde ich von den "Details ab Werk" her echt besser als den 1:12, gut dass du den noch so aufgepimpt hast !
    Ansonsten Top Arbeit, nur was mich ein wenig stört ist die Stellung der Vorderräder .

  • @ K : Wie gesagt, der hatte kürzlcih eine Unfall ... es war ja eh schon einiges rund um die Vorderradaufhängung schief gegangen, nun hat der unsanfte Ditscher auf dem Tisch noch mal zugeschlagen. Ich werde irgendwann versuchen das zu richten, aber ist ohne echte Fixpunkte sehr heikel! Da sind alle Schraubösen gebrochen .. ich werd das mal mit einer Montageleere machen müssen ud 2 K Kleber ... damit wird der wieder gerade. Es ärgert mich auch!

  • ...andererseits sehe ich den tamiya als solide basis für ein tolles modell, wenn man bereit ist, viel arbeit zu investieren -
    und der kleinere ist ja beileibe kein einfaches modell, wie du schon sagtest kai, den zu bauen kostet mindestens so viel schweiß und tränen, wie den tamiya...

  • Da hat sich der Aufwand aber bei beiden gelohnt Kai. Im Heck ist der Grössenunterschied kaum zu sehen. Aber ich denke mal es ist einfacher einen 1/12er zu bauen als einen 1/20er, egal ob MFH oder Tamiya, schon alleine wegen der Teilegrössen

  • Nun noch mal ein später Nachtrag: ich habe endlich meine Lackiermasken bekommen und das Vorderteil lackiern können. Jetzt ist er also fertig, endgültig. Zumindest was die Dinge angeht, die man auf dem Foto sehen kann (das heißt also es gibt noch ein paar mikroskopische Verbesserungen, die ich für mich selber machen muss).
    also hier nun das finale Abschluss Foto:



    ich habe jetzt noch reichlich von der Farbe übrig. Das ist mehr als die Hälfte, ich habe relativ viel Farbe verbraucht, weil ich beim lackieren einige Probleme hatte und zweimal ansetzen musste. D.h. also, was übrig ist, reicht mindestens für einen eins zu zwölf Lotus. Möchte das irgendjemand haben? Es wäre schade die Sauce einfach in den nächsten Jahren ein trocknen zu lassen.



    Außerdem habe ich für das Frontteil noch Einsatzmasken. Die sind gegen Porto zu verschenken.



    Falls die Bilder nicht sichtbar sind, werde ich mich die Tage darum kümmern. Irgendetwas stimmt mit meiner Verlinkung nicht mehr, ich muss nur noch herausfinden was.
    Liebe Grüße
    euer Kai

  • Die Bilder sehe ich auch.


    Der Lotus sieht klasse aus. Besonders der Lack. :thumbsup:


    Aber zwei Dinge fallen mir auf Anhieb auf.
    1. Die Felgen glänzen nicht beim silbernen Teil.
    2. Die Scheibe gehört klar Gelb mit einem winzigen Stich Rauchfarbe


    Ansonsten schaut es sehr gut aus. :thumbup:


    Galeriebilder!!! ;)


    Gruß
    Martin :)