BMW Z8 (Besprechungsmodell) für Anfänger und Fortgeschrittene

  • BAUBERICHT BMW Z8


    Gravieren der Sicken (Spalten zwischen Türen und Karosserieteilen)
    Eines der größten Themen bei Modellbausätzen ist für mich immer die Darstellung der Sicken. Entweder sind sie zu undetailliert oder zu "flach". Deshalb graviere ich diese immer nach, somit erhält das Modell mehr Realität. Dies kann auch ein Anfänger ohne Probleme mit eine ruhigen Hand und etwas Gefühl machen.
    Ich demonstriere in diesem Baubericht die einfachste Variante ohne teures Werkzeug, sondern mit einer einfachen Pinnadel. Diese kann man gut halten und sie liegt auch gut in der Hand damit man die Sicken gut nachziehen kann.
    Wichtig ist, nicht gleich beim ersten mal versuchen es einzugravieren, sondern in mehreren Vorgängen immer leicht nachzuziehen.


    Hier mal die Pinnadel bei ihrer Arbeit.
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    Der Tankverschluss bereits nachgraviert.
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    Der Kofferraumdeckel vor dem Gravieren.
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    und nach dem Gravieren. Man kann den Unterschied deutlich erkennen.
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    Hier ein Beispiel bei der Türe, die untere und rechte aufrechte Sicke ist bereits graviert, die vorderen noch nicht, auch hier ein deutlicher Unterschied.
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    Hier noch ein Beispiel, die Türe komplett jungfreulich.
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    und nachgraviert.
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    Die Sicken an der Motorhaube unbehandelt.
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    und nachgraviert.
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    Hier noch die Detailaufnahmen der gravierten Sicken.
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    Also bis zum nächsten mal und wenn es Fragen gibt, dann immer her damit.

  • Zuerst mal vielen vielen Dank für eure positiven Kommentare!


    @Dirk: ich habe anfangs den BB für Anfänger geschrieben aber es kommen immer Arbeitstechniken vor die einen Anfänger vielleicht überfordern, deshalb dachte ich, ich schreibe einfach beide Lösungsvorschläge und nenne sie TIPPS, so kann jeder selbst entscheiden welchen Weg er einschlagen möchte. Schön dass ich dir was Neues zeigen konnte, danke dir.


    @Spooky: danke dir freut mich, dass dir der BB gefällt.


    @Fritz: das ist gut, was willst du hier abschauen? Du baust ja schon einen perfekten Faun, da kann ich höchstens von dir was abschauen. Danke auch dir!


    @Peter: dankeschön! Ich bin immer am herum experimentieren wie man etwas realistischer darstellen kann. Dabei fallen mir oft solche Sachen auf. Der einfachste Weg, z.B. du baust ein Auto dann setz dich mal in dein echtes Auto und schau dir das Armaturenbrett oder eben die Sicken an, da siehst du ganz genau was zu tun ist, damit das Modell dann auch schön wird. Oft sind es nur Kleinigkeiten für die man nicht mal großartiges Werkzeug braucht, siehe Pinnadel. Freu dich schon mal auf das Armaturenbrett, da siehst du erst einen richtigen Unterschied ebenso bei den Sitzen, aber dazu komme ich bald.


    Freut mich total, dass der BB so gut ankommt! Dankeschön!

  • Sam, danke dir. Ich finde es immer toll wenn solches Feedback kommt, denn dann weiss man, man macht es so, dass es gefällt.
    Meine Einstellung ist, den BB so zu gestalten, dass er möglichst informativ ist und auch den einen oder anderen vielleicht neuen TIPP für Kollegen hat. Das reine zur Schau stellen eines fertig bemalten Bauteil finde ich auch gut, aber der Weg ans Ziel ist ja das was die Leute am meisten interessiert und deswegen sind wir doch alle in diesem Forum, oder? Also man lernt immer etwas voneinander und das ist das Schöne hier.


    Fozzie, danke dir, aber du bist da schon ein Stück weiter als ich mit deinen Fertigkeiten.

  • Ganz vorbildlicher BB.
    Auch bei den Tipps für Anfänger ist etwas für den "Profi" dabei, zB. das mit der Pinnadel. Ich verwende dafür gerne einen Druckbleistift mit einer Zirkelspitze oder einer selbst geschliffenen Stahlspitze.
    Bei dem BB bleibe ich gerne dabei.

  • Erich, dein Bericht ist super !
    Ich habe schon alle möglichen Modelle gebaut, und mir viele Techniken angeeignet;
    Deine Perfektion im Automodellbau ist aber eine ganz andere Liga !
    Somit sind deine Infos Gold wert ...

    Zwei Worte werden dir im Leben so manche Tür öffnen : Ziehen und Drücken :00008359:

  • Na gerne doch Albatros, dafür sind wir doch in diesem Forum um gegenseitig Tipps zu geben und etwas dazu zu lernen, geht mir auch so, sehe hier immer wieder was neues und probiere es dann auch aus. Freut mich, dass dir der BB gefällt und was interessantes dabei ist. Danke dir!

  • BAUBERICHT BMW Z8


    Es ging wieder etwas voran also gleich mal ran.


    Vorbereitung der Karosserie zum Lackieren
    Die Karosserie wurde ja schon wie vorher beschrieben nachgraviert und grundiert sowie geschliffen.
    Nun bekam die Karosserie einen Nass Schliff mit 3600 Nass Schleif Pads.
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    Dann kam eine neuerliche Schicht Grundierung darauf um zu sehen wie die Karosserie passt oder ob noch etwas nachbearbeitet werden muss. Hier noch frisch.
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    Sobald die Grundierung getrocknet ist, sollte man die fehlerhaften kleinen Stellen noch nachbearbeiten, ich schleife diese noch ganz leicht mit 600er Schleifpapier weg.
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    TIPP für Anfänger und Fortgeschrittenen Modellbauer!
    Ich schneide mir immer ca. 1cm x 3cm Streifen aus dem Schleifpapier raus und schleife mit diesen dann die gravierten Sicken nach, das ergibt ein perfektes Bild und kleine Kanten werden noch geebnet.
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    Danach gehe ich nochmals mit 3600er Pads nass über die gesamte Karosserie um eine wirklich glatte Fläche für die Lackierung zu bekommen.
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  • BAUBERICHT BMW Z8


    Vorbereitung der Teile zum Lackieren
    Die Karosserie spanne ich für die Lackierung auf den Tamiya Lackierständer, mit dem kann man sehr gut arbeiten und er lässt sich auch drehen. (Seht ihr unten beim fertig lackierten Teil dann.)


    TIPP für Anfänger!!!
    Man kann auch ohne dem Ständer gut arbeiten, indem man eine 0,5L PET Flasche nimmt, Wasser einfüllt, damit sie Standfest ist und die Karosserieinnenseite mit einem Stück doppelseitigen Klebeband auf den Verschluss klebt.


    Für die Kleinteile gibt es eine kostengünstige und einfache Lösung. Einfach ein Stück Malerkreppband nehmen.
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    Mit der Klebefläche oben auf die Unterlage legen und die beiden Enden einfach einschlagen und festreiben. So können Kleinteile nicht beim Lackieren mit der Dose oder Gun wegfliegen.
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    Vorbereitung der Windschutzscheibe zum Lackieren
    Für die Windschutzscheibe nehme ich ein spezielles rosa Klebeband von Tesa, das ist besser als normales Malerkreppband, weil es besser an den Kanten "abdichtet".
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    Als erstes klebe ich einen Streifen an die obere Kante entlang, dann kommen links und rechts die beiden Längsstücke, dann der untere Querbalken.
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    Die Kanten reibe ich mit einem Zahnstocher gut in die Ecke hinein und schneide dann die Lackierkante mit einem Skalpell nach. Anschließend nochmals mit dem Zahnstocher fest reiben.
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    Wichtig ist es die Innenseite der Windschutzscheibe auch abzudichten, damit kein Lacknebel darauf kommt. Hier verwende ich normales Kreppband.
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    Karosserie Lackierung
    Die Teile werden nun ordentlich auf das Malerkreppband aufgeklebt und die Karosserie etwas weiter daneben aufgestellt. Ich habe keine Absauganlage, deshalb lackiere ich immer bei offenem Garagentor, damit der Lacknebel nach draußen zieht.
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    Da es sich hier um ein Revell gesponsertes Modell handelt, habe ich die Karosserie Lackierung mit glänzend Schwarz von Revell lackiert direkt aus der Dose.
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    Die Farbe von Revell kommt sehr stark und ziemlich viel auf einmal aus der Dose. Also meiner Meinung nach nichts für Anfänger, da es hier leicht Tropfnasen gibt. Die Tamiya Sprühdosen sind etwas feiner und es kommt weniger Farbe auf einmal heraus, also definitiv leichter zu handhaben.
    Der Glanzgrad hingegen ist wirklich hervorragend bei Revell.


    TIPP zum lackieren!!!
    - Beim Lackieren darauf achten, dass der Raum gut belüftet ist (oder man hat eine Absauganlage)
    - die Dose ca. 2 Minuten in der Hand kräftig schütteln.
    - Lackierabstand zum Modell sollte ca 20cm sein.
    - in mehreren Schichten arbeiten, damit nicht zu viel Farbe auf einen Fleck kommt.
    - außerhalb des Modells zu sprühen beginnen und auch wieder außerhalb aufhören zu sprühen (am Besten von links nach rechts)
    - zuerst die unteren Kanten und Radläufe vorsichtig heraus lackieren, dann die seitlichen Flächen, dann Front und Heck und zum Schluss die Fläche von oben.
    - Profis lackieren so eine Karosserie mit einer Airbrushpistole und dekantieren vorher die Farbe, dazu aber ein anderes mal mehr.


    Die Karosserie wurde nun lackiert und soweit ging auch alles gut.
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    Vorbereitung des Cockpits
    In der Zwischenzeit, während die Karosserie trocknet, beschäftige ich mich mit dem Cockpit. Hier mal die Ausgangsbasis.


    Die Sitze wurden schon mal zusammen geklebt, gespachtelt und verschliffen.
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    Die Vorderseite der Sitze muss einfach noch bearbeitet werden
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    Ebenso das Armaturenbrett
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    und der Mitteltunnel.
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    Doch dazu demnächst nähere Details.


    Danke euch, ich hoffe es sind wieder einige brauchbare Tipps für euch dabei und freue mich auf euer Feedback.

  • Zuallererst mal vielen Dank für eure positiven Kommentare! Danke!


    @Medevac: Freut mich, dass dir der Tipp mit dem Schleifpapier gefällt, das bringt wirklich noch den letzten "Schliff" sozusagen Danke.


    autopeter: Danke für dein Lob, aber dazu gleich noch mehr!


    Agent K: Ja im Normalfall bekomme ich das so hin direkt aus der Dose, bis jetzt hatte ich noch kein Problem, man muss nur mit der Menge aufpassen, damit es keine Tropfnasen gibt. Danke dir.


    @Sam Eagle: Danke, ja Revell aus der Dose ist schon ein eigenes Thema, dazu gleich noch mehr.


    @Albatros: Ich danke dir.


    @DerH: Danke auch dir, ich hatte bis jetzt noch nie mit einem Revell Sprühlack gearbeitet, war für mich auch neu.


    @Spooky, Vielen Dank, freut mich, dass euch die einzelne Gliederung gefällt. So ist es zumindest übersichtlich.


    Der Autobauer: Thanks! Ja der Gedanke war eben hinter diesem BB, dass für den einen Anfänger oder den anderen fortgeschrittenen Modellbauer vielleicht doch ein zwei neue Tipps dabei sind. Freut mich.

  • BAUBERICHT BMW Z8


    Lackierung der Karosserie
    Es gibt hier mal einen Zwischenbericht bezüglich der Lackierung.
    Gestern hatte ich ja die vorbereitete Karosserie mit dem Revell Dosenlack direkt aus der Dose lackiert. Soweit sah das Lackbild wirklich hervorragend aus und ich habe mich schon gefreut, dass alles passt und nicht einmal ein einziger Staubeinschluß vorhanden war.


    Doch heute Morgen kam die Ernüchterung und das böse Erwachen, aber seht selbst:


    Die Motorhaube wurde geschliffen, grundiert und fein geschliffen, damit eine wirklich perfekt glatte Oberfläche zum Lackieren vorhanden war. Nach der Durchtrocknung sah das Lackbild allerdings so aus.
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    Am Kofferraum un an allen anderen Stellen, dasselbe Lackbild.
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    Der schlimmste Teil ist allerdings die Windschutzscheibe, die ist rauh wie Schleifpapier und wenn man versucht den Lack mit dem Fingernagel abzukratzen, merkt man, dass der Revell Lack den Kunststoff angelöst hat! Sowas habe ich ja noch nie erlebt.
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    Ich kann mir ehrlich gesagt nicht erklären, warum sich das Lackbild so geändert hat. Mit den Tamiya Lacken, habe ich sowas noch nie erlebt.
    Interessanterweise kamen alle Kanten die vorher verschliffen wurden und nach der Grundierung nicht mehr zu sehen waren, alle wieder hervor und jede einzelne ist sichtbar als ob sie gar nicht verschliffen worden wäre. Echt unglaublich.


    Naja so kann es nicht bleiben, deshalb bin ich am überlegen, ob ich die Karosserie entlacke oder den Lack nur komplett zurück schleife. Neu lackiert wird mit Tamiya Schwarz hochglanz, allerdings habe ich bedenken ob nach dem Schleifen nicht wieder eine böse Überraschung auftritt, ich tendiere deshalb eher auf entlacken.
    Was ich allerdings mit der Windschutzscheibe mache weiß ich noch nicht, das rauhe glatt schleifen und noch eine schöne Kante hinzubekommen wird schwierig!


    Ich halte euch auf jeden Fall am Laufenden.

  • war ich ein paar Minuten zu früh, sry :thumbsup:
    Der Revelllack stinkt sehr wie ich finde und auch wenns beim lackieren Top aussieht, sieht man schon negative Ergebnisse.. beim Lack also doch beim altbekannten Sprühlack bleiben :)

    Bin mir aber sicher das du trotzdem ein Sahnestück draus machst :thumbup:

    :sleeping: In der Ruhe liegt die Kraft, also hab ich die meiste Kraft, wenn ich nichts damit anfangen kann.. im Schlaf :sleeping:


    Es grüßt der Tom aus der Eifel :)

  • Ja da gebe ich dir recht, der Revell Lack hat einen sehr intensiven unangenehmen Geruch, der hält sich sehr stark. Das fällt mir bei den Tamiya Lacken nicht so negativ auf.
    Ich sehe es als Versuch, da ich einen Lack der Sponsorfirma verwenden wollte, aber es ist halt nix geworden, deshalb beim altbewährten beliebn. Ärgerlich ist halt immer nur, dass die vorbereitete Karosserie so perfekt war und jetzt alles wieder auf Anfang ;(;(;(;(;(;(:cursing:

  • Ich war von der extrem schönen Hochglanzlackierung begeistert, hatte ich doch seit Jahren (Jahrzehnten ?) keine Revell-Sprays mehr gekauft, wegen spuckenden Düsen und rauer Oberflächen. ..
    Nun weiss ich wieder warum :cursing:
    Der starke Geruch (wie eine kräftig geschüttelte Nitropulle) deutet auf einen hohen Lösemittelanteil hin, der für die bescheidene Ansicht sorgt, wenn er beim Aushärten verdunstet !?
    Möglicherweise hätte dekantieren ,mit ausgiebigem ausgasen geholfen ???


    Schade ist's um die bis dahin tolle Arbeit !
    Aber du machst das schon smilie_tra_149.gif

    Zwei Worte werden dir im Leben so manche Tür öffnen : Ziehen und Drücken :00008359: