Einen weiteren Figurenbausatz aus der Zeit des Amerikanischen Bürgerkriegs möchte ich hier vorstellen.
Das Deckelbild gibt die vier Figuren aus dem Bausatz recht gut wieder.
Auf mich wirken die Posen etwas zu gelassen für Männer die im Gefecht stehen.
Für die Umbauten die mir vorschweben ist aber gerade das genau richtig.
Der Umkarton ist besonders solide ausgeführt und ineinander verschachtelt. So bleibt der für uns kostbare Inhalt selbst beim gröbsten Zusteller unbeschadet.
Der Gußrahmen für die vier Figuren. Die Konturen sind schön scharf, die Proportionen stimmig.
Der Waffen - und Ausrüstungssatz liegt 2x bei. Viel mehr als man braucht, was einem die Möglichkeit eröffnet Figuren aus anderen Bausätzen (z. B. 1.WK) umzubauen.
Ganz ausgezeichnet!
Sehen wir uns einige Details genauer an.
Der Offizier hat auf den Unterärmeln verschnörkelte Schnüre, ebenso auf dem Käpi. Das war ab 1st Lieutenant aufwärts üblich.
Die linke Hand trägt einen Colt Army 1861, die rechte einen Offiziersdegen.
An den Stiefeln befinden sich Sporen. Üblicherweise waren Offiziere auch bei der Infanterie und Artillerie beritten.
Das Gesicht wirkt auf mich charakterstark. Es spiegelt den aristokratischen Südstaaltler recht gut wieder. Der Schnurrbart paßt gut in die Zeit.
Der zweireihige Mantel mit der Offiziersschärpe um die Taille runden das Bild ab.
Auf dem Deckelbild trägt er gelbe Aufschläge - was ihn als Kavalleristen erkenntlich macht (!).
Die Aufschläge der Infanteristen sind richtigerweise blau. Wären sie rot würde es sich um Artilleristen handeln.
Die Infanteristen sind auch gut getroffen. Sie bieten weiten Raum für Umbauten.
Zwei Hüte und ein Käpi sind als Kopfbedeckung vorhanden.
Die Uniformen waren nur selten einheitlich grau, sondern vielmehr eine bunte Mischung aus braun (peanut; die Farbe kam durch ungefärbte Baumwolle zustande), hellgrau, dunkelgrau und manchmal sogar blau wenn kurz vorher ein Arsenal der Union geplündert worden war. Außerdem wurden zivile Kleidungsstücke getragen.
Dienstgrade gab es zwar bei den unteren Rängen, aber keine Abzeichen. Das gehörte zum Selbstverständnis der Südstaaten.
Auf die Frage an einen Offizier wie er die Ränge auseinanderhalten könne antwortete dieser:"Nun, ein Flicken auf der Hose zeichnet einen Seargeant aus, zwei einen Corporal und wenn der Hosenboden ganz fehlt handelt es sich um einen gemeinen Soldaten."
An Waffen bietet der Bausatz:
- 10 Springfield - Musketen, davon vier mit aufgepflanztem Bajonett. Der am weitesten verbreitete Klassiker. Vorderlader im Kaliber .69(17,5mm). Lauflänge 42inch (1067mm), Gewicht 4,8kg.
- zwei Spencer - Karabiner, Unterhebelrepetiergewehr Kaliber .52 (13,2mm), 7 Schuß Magazin ("Das verdammte Yankeegewehr das man Sonntags lud und dann die ganze Woche damit schoß")
- Zwei Henrystutzen, ein Vorläufer der späteren Winchester. Kaliber .44 (11,2mm), 15 Schuß
-Zwei Offiziersdegen gezogen mit loser Scheide, zwei mit Scheide
- Zwei Revolver Colt Army 1860, Kaliber .44 (11,2mm), Lauflänge 8inch (203,2mm), Gewicht 1,22kg. Trotz der langen Ladezeiten (Pulverladung, Kugel und Zündhütchen wurden einzeln geladen) erfreute sich der sechsschüssige Singleactionrevolver großer Beliebtheit und war weit verbreitet
- Zwei Revolver Remington New Model Army 1863, Perkussionsrevolver im Kaliber .44 (11,2mm), 6Schuß Trommel, Eine Besonderheit war die Sicherung in Form von Einfräsungen in der Trommel in denen der Hammer ruhte. So wurde ein versehentliches Auslösen eines Schusses vermieden.
Dazu noch Munitionstaschen, Holster, Feldflaschen, Becher, Bajonettscheiden und zwei Trompeten.