Den Bausatz "Weserflug P.1003/1", den die Firma "Amusing Hobby" vor kurzem auf den Markt brachte, hatte ich euch hier bereits vorgestellt :
Dabei hatte mich einerseits überrascht, daß die Maschine deutlich kleiner ist, als das Deckelbild suggeriert, dafür wurde das durch recht fein gestaltete Oberflächen wieder ausgeglichen.
Wichtig ist es zu betonen, daß dieses Flugzeug ein reines Reißbrettprojekt war, und niemals gebaut wurde !
Die Umsetzung durch den Modellhersteller erfolgte also recht frei nach einigen wenigen vorhandenen Zeichnungen....
Nun denn, wie manche ahnen werden,beginnt der Bau mit dem Cockpit :
Hier waren ein paar unschöne Auswerfer zu glätten, aber nur soweit, daß sie später nicht auffallen.
Die Cockpitarmaturen sind selbst zu gestalten, da weder als Decal, noch als Gravur auf den Instrumenten vorhanden , ebenso wie das Gurtzeug des Piloten !
Vermutlich hätte es im Führerraum eines so komplexen Gerätes einiges mehr an Hebelchen und Überwachungsinstrumenten gegeben, denn die Verstellung der Flügel, die Kontrolle der Propeller Drehzahl usw. dürfte in Analoger Zeit aufwendig gewesen sein ( Aber : What If ?)
Nun wurde es leider auch schon unangenehm !
Die form der Rumpfhälften, bzw deren Radius paßt leider weder unten, noch oben !
Spachteln und schleifen; spachteln und schleifen ....Dann mußten natürlich die Gravuren erneuert werden, was nicht überall zu meiner Zufriedenheit funktionierte ...
Die Hauptbauteile wurden dann aber doch noch fertig, auch wenn ich zwischenzeitlich ein wenig die Lust auf´s Modell verloren hatte :
Die Props sollen laut plan mit einem Ring versehen, und bereits frühzeitig zwischen die äußeren Tragflügelhälften montiert werden. Einfacher wär´s gewesen , den vorderen Bereich der Prop. Gondel als separates Teil auszuführen, welches später angeklebt wird....
Auf der jeweiligen Gondelaußenseite findet man die Positonsleuchten, wobei eine Flächenhälfte bei meinem Kit nur ein Loch (Gußfehler) aufwies.
Dann eben kurzerhand alles abschneiden und neu gestalten , aber dazu später mehr.
Hier mal die Grundkomponenten lose zusammen gesteckt :
Hier zeigte sich, daß die Kontur von inneren und äußeren Flügeln auch nicht so ganz harmoniert, aber egal, denn mit gekippten Rotoren siehts sportlicher aus !
Die Kanzel wurde abgeklebt, dann erfolgte eine erste Lage Farbe, um weitere Stellen zu entdecken, die noch ein bisschen mit der Feile kuscheln wollten, oder wo noch Gravuren zu bearbeiten waren.
Wie sicher erkennbar, gab´s da noch ein oder zwei Stellen....
Nun habe mich mal was anderes getestet, weil die "Versuchsflieger" vermutlich weniger abgeranzt waren als ein Frontflieger ;
Die Gravurlinien wurden nochmal mit Schwarzgrau nachgezogen, dieses aber nach kurzem antrocknen mit einem Alkohol getränkten Lappen abgewischt.
Somit blieben also nach der ersten "richtigen" Farbschicht nur die tiefen Bereiche dunkel!
(Sieht hier rechts übrigens deutlich dunkler aus, als in Realität !)
Die vom Hersteller vorgeschlagenen Markierungen sagten mir alle nicht zu, denn die sehen alle sehr bunt nach Jäger, bzw Nachtjäger aus.
Die gezeigte Maschine hat aber keinerlei Bewaffnung, und ebensowenig einen "Laderaum", um als "Kampfzonentransporter" durchzugehen, wie das Schachtelbild vielleicht andeuten möchte !
Somit wurde mein Exemplar zum 3. Versuchsmuster erklärt, welches sich noch in der Erprobungsphase bei der Firma Weserflug befindet, und daher eine zivile Kennung nach damaligem Standard aufweist.
Farbgebung der Testflugzeuge war Standardmäßig "RLM Grau 02", mit Kennung in Schwarz.
Soweit ich das überprüfen konnte, wurde die Kennung "D-ARES" seinerzeit niemals vergeben...
Ich habe mir also fix einen Satz Schablonen geplottet, und zack :
Tja, soweit so gut ; Aber in freundlichem "Lebensabend Grau" war das Vögelchen dann doch zu trist !
Den Alliierten waren die Bemühungen der Luftwaffe sicherlich ein Dorn im Auge, weshalb sie selbstverständlich die Herstellerwerke und Versuchsanstalten immer wieder angriffen, also wurden die wertvollen Prototypen mit einer (provisorischen) Tarnung versehen !
What If ?
Leider habe ich die Zwischenschritte der Farbgebung nicht dokumentiert, daher hier das Ergebnis :
Die Antenne wurde noch gespannt ( Diese und einen Feinhöhenmesser hatte ich noch ergänzt, wobei sicher auch ein Staudruckrohr montiert worden wäre...), ein paar Kleinigkeiten bearbeitet, dann konnte der erstflug in die Galerie geplant werden !
Aber Halt ! Ich hatte die Positionslichter an der Gondel erwähnt ;
Hier nutzte ich mal wieder die kleinen Glittersteine aus dem "Nagellack Zubehör", die mit Tamiya Clear Farben bemalt wurden !
Bleibt zu schreiben :
Kein reines Vergnügen, aber abschließend ein interessantes Stück für die Vitrine !!!