Porsche 956 Kurzheck Stefan Bellof - MFH 1/12

  • Hallo Modellers,


    nachdem ich ja schon über den Bau des Display berichte, quasi die Beilage, kommt nun der Hauptgang, der 956. ^^ Ich hatte zwischenzeitlich überlegt, von Fuji auf das Fahrzeug der Nürburgring-Rekordrunde umzuschwenken, aber den habe ich ja nun schon in 1/18 und mit den Rothmans-Schriftzügen gefällt mir der 956 einfach am besten. Auch hatte der Wagen beim Rennen in Fuji vorne und hinten die Abdeckungen auf den Felgen, was einfach harmonischer aussieht als nur vorne.


    Sitzfleisch ist von Vorteil, da mich hetzen das letzte ist, was ich bei meinen MFH Kits vorhabe. Da ist quasi der Weg das Ziel. 8)


    Der Bausatz lässt eigentlich keine Wünsche offen, aber da er unheimlich komplex ist, ist außerordentliche Sorgfalt geboten. Da man quasi von innen nach außen baut, ist ein trocken anpassen von allen Baugruppen nicht möglich. Deshalb muss man möglichst sorgfältig vorgehen und das Beste hoffen.


    Eine Besonderheit bei MFH Kits ist, dass unzählige Löcher gebohrt werden müssen, da vieles mit kleinen Schräubchen gehalten wird. Ich würde mich aber nicht allein darauf verlassen, ich setze deswegen auf eine Kombination aus den Schräubchen und kleben mit 2-Komponentenkleber.



    Ich fange mal nicht wie in der Bauanleitung vorgeschlagen mit dem Motor an, sondern mit dem Monocoque. Ist letztlich egal, da das Monocoque eine eigene Baugruppe ist, die dann mit der Baugruppe mit dem Motor verbunden wird. Bei der sehr eigenwilligen Art der Verpackung sind die Weißmetallteile leider oft ziemlich verbogen. Wenn man sie aber sorgfältig wieder in die Ausgangsposition biegt, passt eigentlich alles ganz ordentlich zusammen. Klemmen nutze ich in erster LInie, damit nichts verrutscht während der 2-Komponentenkleber härtet und genug Anpressdruck für stabile Klebungen da ist. Denn mit den ganzen Metallteilen wird das später ein schwerer Klopper.



    Die Seitenteile werden zusätzlich geschraubt, was schön stabile Verbindungen ergibt.



    Weitere Seitenteile - habe ich schon erwähnt, dass die Metallteile bei der unmöglichen Art der Verpackung oft "leicht" verbogen sind? 8o



    Um die Rückwand zu richten musste ich mit einem kleinen Hammer ran. Reparaturen mit Hammer sind mir am liebsten. :saint:




    Aber wie schon erwähnt, wenn man die Teile erstmal wieder in die Ausgangsposition gebracht hat, passt alles ziemlich gut zusammen. :) 12 Metallteile und eben so viele M 1,4Schräubchen später lässt sich schon erkennen, was es mal werden soll:




    Was die Farbgebung anbelangt, würde ich eigentlich gerne mit den Metallteilen und Ölfarben arbeiten anstatt zu lackieren. Muss nur mal sehen wie das klappt. Ich werde die Metallteile erstmal mit verschiedener Stahlwolle aufpolieren und schauen, wie es dann aussieht. ich bin mir unsicher, ob ich verfärbte Stellen wie auf dem Bild damit weg bekomme oder wie dann Stellen aussehen, bei denen ich Grate wegfeilen musste. :/


  • Der Anfang ist gemacht Phillipp

    Und was für einer!:thumbup:Ausgesprochen unangenehm finde ich die offensichtlich unwirksame (jedenfalls was den Schutz der Teile betrifft) Art der Verpackung, bei einem solchen feinen Bausatz und einem ebensolchen Preis. X/ Bei den Schrauben, welche niemals wieder gelöst werden sollen, kannst Du getrost eine winzige Menge Schraubensicherung hochfest zum Einsatz bringen. So gesichert wird sich im Weißmetall, nach dem Aushärten, keine Verbindung mehr lösen. Und ja, mit dem Hammer arbeite ich auch am liebsten!:D


    Philipp, hervorragender 1. Gang nach dem Apetizer!:thumbup:


    Liebe Grüße

    Frank

  • Ausgesprochen unangenehm finde ich die offensichtlich unwirksame (jedenfalls was den Schutz der Teile betrifft) Art der Verpackung, bei einem solchen feinen Bausatz und einem ebensolchen Preis. X/

    Bei der Verpackung der Weißmetallteile zeigt sich, dass Genie und Wahnsinn eng beieinander liegen. Lose in verschiedene Plastikbeutel geschmissen, diese auf ein Stück Karton gelegt und fest mit Folie umwickelt, fertig. =O

    Vielleicht denkt man sich bei MFH einfach, dass die Teile aus weichem Metall sich eh verbiegen beim Transport. Die Resinteile z. B. sind deutlich besser geschützt.

    Von Weißmetall hab ich auch keinen Schimmer, meiner erste frage ist daher.... welchen 2k Kleber verwendest du ?.

    Ich habe von den Zinnfiguren ganz gute Erfahrungen mit denen von Uhu. Sofortfest (sehr kurze Topfzeit, nach 5 min fest), Schnellfest (5 min Topfzeit, somit genug Zeit zum ausrichten, nach 20 min fest) und Endfest 300. Letzterer ist erst nach 24 h fest, aber hält höchsten Belastungen stand. Nur der Geruch ist übel, hat so eine feine Note von Erbrochenem.

  • Schön,daß es jetzt mit dem 956 losgeht.


    Finde übrigens die Entscheidung für ein Rennen mit dem Rothmans Schriftzug gut, da der

    RACING Schriftzug etwas langweilig auf der Karosse wirkt.


    Was die Farbgebung anbelangt, würde ich eigentlich gerne mit den Metallteilen und Ölfarben arbeiten anstatt zu lackieren.

    Sehr gute Entscheidung - ich bin ein Fan dieser Arbeitsweise, und die verfärbten Stellen

    müßten zu entfernen sein, da vermutlich die Flecken nur oberflächlich sind.


    LG

    pancha

  • Und wieder so ein Hammerteil, wo man denkt: Wo bekommt er Zwingen, Schraubendreher und das andere Werkzeug im Maßstab 12:1 her, um uns vorzugaukeln es ist ein Bausatz.

    In Wirklichkeit hat er eine Lagerhalle und haut den in Originalgröße und fährt uns um die Ohren...


    Skorpi1211

  • Sehr gute Entscheidung - ich bin ein Fan dieser Arbeitsweise, und die verfärbten Stellen

    müßten zu entfernen sein, da vermutlich die Flecken nur oberflächlich sind.

    Ist für mich relatives Neuland, zumindest bei so großen Flächen. Ich hatte damit schon mal bei Zinnfiguren herumexperimentiert, aber da waren es ungleich kleinere Flächen. Aber auch wenn ich bei weitem nicht das künstlerische Talent eines Fred Suber habe, so erhoffe ich mir mit der Methode doch ein ansprechendes Ergebnis. Ich habe schon Bauberichte von MFH Kits gesehen, wo die Metallteile nur aufpoliert und dann mit einem schwarzen Wash behandelt wurden. Das sah schon sehr gut aus. Da ist mit guten Ölfarben sicher auch für Otto Normalmodellbauer wie mich einiges herauszuholen.


    Was mir bei der Methode sehr sympathisch ist, die Fehlertoleranz. Man kann die Metallteile beliebig oft wieder von der Farbe befreien, wenn es nichts wird. Also steht dem experimentieren nichts entgegen.

    Wo bekommt er Zwingen, Schraubendreher und das andere Werkzeug im Maßstab 12:1 her, um uns vorzugaukeln es ist ein Bausatz.

    Die gibt es bei geschicktem Verhandeln zum 956 in 1:1 dazu. Also ähnlich wie die Fußmatten bei normalen Autos. 8)

  • Ganz vergessen zu erwähnen: Ich bin zwar kein Nietenzähler, aber alles was im Cockpit durch runde Vertiefungen angedeutet ist, müssten erhabene Nieten sein. :whistling: Diese Darstellung ist in kleineren Maßstäben sicher ein brauchbarer Kompromiss, aber in 1/12 mag ich mich eigentlich nicht damit abfinden.


    Was nun? Eine bezahlbare Möglichkeit wären die Nieten von Masterclub aus Resin. Die Lösung wäre aber nicht kompatibel mit dem Metall aufpolieren statt lackieren. Alunieten, die z. B. auch MFH anbietet, sind mir in der benötigten Menge einfach zu kostspielig.


    Deshalb habe ich mich entschieden, in den Rivet Maker von RP Toolz zu investieren. Macht mich auch für künftige Projekte in der Nietenthematik unabhängig und die Kosten dürften sich bei der Menge an Nieten schon beim Bau des Porsche 956 amortisiert haben, wenn ich das mit den Kosten für fertige Alunieten vergleiche.

  • Problem bei dem Rivet Maker ,die sind nach dem stanzen hohl ,denke nicht einfach zum Kleben aber ich lass mich von dir einfach mal überraschen .

    Das ist der einzige (aber bedeutende Nachteil) von diesen Sets (gäbe noch den "Nutter" von The Small Shop). Zum aufkleben könnte sich GS Hypo Cement gut machen. Das ist ein Kleber aus dem Uhrmacher- und Goldschmiedebedarf. Den finde ich für Details ideal: Ist sehr fein dosierbar, hält sehr fest, bleibt im Gegensatz zu Sekundenkleber länger korrigierbar und härtet glasklar aus. Ich stelle mir das so vor, einen Tropfen mit der Dosierspitze aufbringen, dann die gestanzte Niete auf den Tropfen setzen.


    Das ist der Kleber:


    https://www.uhrmacher-shop.com…r=37889&t=152&c=825&p=825


  • Mal anders gefragt Philipp, wie groß ist der Durchmesser der Nieten (Nietenkopf) die du verbauen willst ?

    Muss ich noch ausmessen, aber vom Gefühl her würde ich sagen dass sich das im Bereich von 0,8 mm bis 1 mm bewegen wird. :/

    Ebenfalls rückseitig hohl, aber vielleicht auch für dich nutzbar :

    Das ist auch eine tolle Sache! :thumbup: Unter welcher Bezeichnung findet man das Werkzeug denn online?


    Das Set von RP Toolz habe ich allerdings schon heute Nachmittag bestellt. Bei deren Werkzeugen kommt eben noch hinzu, dass der männliche Spleen angesprochen wird - Verarbeitung, Materialanmutung und Haptik sind einfach klasse.

    • Offizieller Beitrag

    Ich verzweifle mit dem Kleber ,zieht Fäden und er hört nicht auf aus der Tube zu laufen .

    Das Problem hatte ich zu Beginn auch. Das lässt sich beheben, wenn Du die Tube, nachdem Du den Leim aufgetragen hast, senkrecht (mit der Spitze nach oben) in ein Gefäss stellst und einen Schwamm darauf "aufspiesst", der mit einem acetonhaltigen Nagellackentferner getränkt ist. Dadurch bleibt erstens die Spitze immer schön sauber und das Nachfliessen wird so auch gestoppt :) Inzwischen verwende ich den GS Hypo Cement allerdings fast nicht mehr, was jedoch nichts mit seiner Qualität zu tun hat, sondern damit, dass ich die letzten paar Mal, als ich ihn bestellt hatte, jeweils schon überlagerte Ware erhielt, wo der Leim schon in der Tube steinhart war.


    Gruss,

    Urs

  • War mir nicht sicher, ob rbmotion Nieten im Sortiment hat. Aber Robert Bentley hat die Seite vorübergehend geschlossen, um bestehende Aufträge abzuwickeln.

  • Wegen rbmotion bin ich mir auch nicht sicher, ich meine dass er Schraubenköpfe hatte, aber Nieten? :/Dürfte wenn aber preislich ähnlich dem Niveau der MFH Nieten sein.


    Ich hatte mir wegen der Thematik der hohlen Nieten noch ein paar Gedanken gemacht. Für die Stabilität der Klebung und die Genauigkeit beim positionieren wäre ein Stift sinnvoll. Die Idee, den Stift vor dem aufbringen anzukleben habe ich schnell verworfen, das jeweils genau mittig hinzubekommen ist kaum möglich.


    Daher will ich mal versuchen, den Gaul von hinten aufzuzäumen. Bohrung mittig in die Vertiefung des Bausatzteils, Messingstift einkleben, entsprechend kürzen und die selbstgestanzte hohle Niete aufkleben. Hab dazu mal eine kleine Zeichnung gemacht:



    Dürfte so deutlich stabiler und genauer sein. Zwar noch größerer Aufwand, aber es soll ja auch ordentlich werden. Ich verspreche mir so mehr Stabilität und Genauigkeit bei der Positonierung. Wie viel vom Messingstift herausschauen muss dürfte mit der Zeit einfacher werden, wenn man ein Gefühl dafür entwickelt.

  • Ich werde es auf jeden Fall auch mal ohne Messingstift probieren, da ich in der Hinsicht noch keine Erfahrungswerte habe, was sich besser macht. :)


    Die (tatsächlich) unzähligen Bohrungen sehe ich aber nicht als das ganz große Problem an. Denn diese Arbeit fiele auch bei den fertigen Alunieten von MFH an, da die auch einen Stift haben.