HA 1112 M-1L oder auch "Bf-109 E der Luftwaffe".....
Das Vorbild:
Auch nach dem 2.Weltkrieg entstanden in mehreren Ländern weitere Exemplare der Me-109, oder wurden durch Umbauten im Dienst gehalten.
Die spanische Luftwaffe rüstete aus Mangel an Original Ersatzmotoren ihre Messerschmitts (überwiegend Lizenzbau Me-109G-2) mit "Hispano Suiza 12Z" Motoren aus, die sich nicht besonders bewährten, worauf man nach Kriegsende zu britischen "Rolls Royce Merlin 500-45" Triebwerken wechselte. Dieser Leistungsstarke Motor erforderte jedoch eine sehr voluminöse Verkleidung, welcher der so ausgerüsteten Version den Spitznamen "Buchón" ( Taube mit großem Kopf) einbrachte....
Bis Mitte der 60er Jahre standen diese Jäger/Jagdbomber (teilweise mit Raketenbewaffnung!) im Einsatz!
Für die Dreharbeiten zum Film "Battle of Britain" reaktivierte man 1969 25 noch flugfähige Maschinen, die optisch an deutsche Bf-109E angeglichen wurden.
Die Tragflügelenden wurden "eckig gekürzt", die Höhenflossen mit Streben versehen, auf der Motorhaube wurden Verkleidungen angefügt um die MG anzudeuten, und an den Flächen montierte man Rohre als Kanonenattrappe....
Durch wechselnde Lackierungen erweckte die Filmcrew den Eindruck von ganzen Jagdgeschwadern der deutschen Luftwaffe, bei Bedarf wurden die Buchons aber auch mal als "Hurricane der polnischen Jagdstaffeln" zurecht gepinselt !
Viele der heute restaurierten "Messerschmitt" sind auf Basis der spanischen HA 1112 entstanden, wobei der Großteil der Filmflugzeuge an den Texaner Connie Edwards ging, der diese als Bezahlung für seine Mitwirkung am Film als Koordinator der Flugszenen und Pilot erhielt.
Edward verstarb im Mai 2019, und erst dann gelangte ein Teil seiner "Schätze" auf den Markt
( neben den "109" gehörten im im laufe der Zeit auch diverse "Mustang" etc. ,die er ebenfalls als Gage für seine Dienste erhielt, oder nach Ausmusterung für wenig Geld kaufte, im Wissen was daraus einmal für Sammlerstücke werden würden....
Seine ( kauzige ) Devise, wenn wieder mal Kaufinteressenten auftauchten :
"Ich weiß was ich hier habe; Zahle meinen Preis, oder verschwende nicht meine Zeit...."
Vermutlich hat jeder Flugzeugfan mindestens einmal im Leben den Film "Luftschlacht um England" gesehen, daher war es für mich ein Muss ,diese so "typische Maschine" anläßlich des 60. Jahrestages der "BOB" als Modell zu bauen !!!
Wie bereits in der Bausatzvorstellung
erwähnt, ist dieses ein typischer "Special Hobby" Bausatz;
Der erste Blick in die Schachtel kann etwas abschreckend sein, aber der Inhalt ist letztlich doch ganz gut umgesetzt....
Begonnen wird standardmäßig mit dem Arbeitsplatz des Flugzeugführers.
Die relativ dickwandige, einteilige Verglasung hat mich zum Verzicht auf die geätzen Details wie Gurte ,Ruderpedale, oder Armaturentafel bewogen, da davon später so gut wie nichts zu erkennen wäre ( Da findet sich sicher anderswo Verwendung !).
Ein wenig Bleifolie und gezogener Gußast tut hier gute Dienste...
...nach der Bemalung in teilweise bewußt etwas kräftigen Farben,erscheinen künftig ausreichend Details durch die Haube, um dem Betrachter zu suggerieren, das dort "etwas ist" !
Die Rumpfhälften wurden übrigens vor dem Bild oben noch über einen flach aufgeklebten Bogen Schmirgel gezogen, da ansonsten keine brauchbaren Klebeflächen vorhanden gewesen wären....
Rumpfhälften verklebt, und die obere Abdeckung angepaßt; Vorne bündig, fehlten hinten etwa 1,5mm , die ich mit einem Stück Sheet überbrückte.
Anders als in der Anleitung gezeigt, montierte ich zuerst die untere Tragfläche an den Rumpf, wodurch sich die beiden oberen Hälften am Übergang besser justieren ließen, und so weniger Spachtelarbeiten an ungünstiger Stelle entstehen !
Während der Kleber trocknete, konnten bereits weitere Anbauteile in Form geschliffen werden...
Hier mal ein Blick auf die Flügelvorderkante, die stellvertretend für die "Passgenauigkeit im Short Run Sektor" steht.....20200712_014402.jpg
Das Ätzteil des Frontkühlers wurde in die Haube geklebt, und diese, sowie diverse andere Anbauten im Anschluß an einer der vielen Schleif- und Polierorgien angebracht.
Verschwundene Gravurlinien wurden nachgezogen, und alle Oberflächen ( der Guß war mit leichter Orangenhaut überzogen) geglättet. Ein paar Pinselstriche für den Bereich des Piloten folgten....
...und schon konnte ( mit dem oft erwähnten "Goldband") die Maskierung des Klarteils in Angriff genommen werden!
So schaut das dann nach dem Zuschnitt mit NEUER (!) Skalpellklinge aus !