Da ja in Kürze der 80. Jahrestag der "Battle of Britain" ansteht, muß natürlich eine "Gelbnase" ins Haus ( Ob´s da nicht schon eine gibt? ).....
Die Wahl fiel auf den Eduard Bausatz 84166, welcher eine Messerschmitt Bf-109 E-4 darstellt.
Wer sich für die deutsche Luftwaffe des 2.Wk interessiert, wird bereits erkannt haben, es handelt sich um die Maschine von Oberstleutnant Adolf Galland, dem Geschwaderkommodore des JG26 und späterem General der Jagdflieger....
Wenn der Titel auch einen Baubericht verkündet, soll es hier um "meine Bemalungs Technik" gehen, denn der Bausatz selbst ist nicht unbedingt eine große Herausforderung, da sehr passgenau und gut verarbeitet.
Eduard sieht die Möglichkeit vor, den Motor offen darzustellen, was dank beiliegender Teile für ebendiesen und die Rumpfwaffen sehr schön machbar ist; Haken : Soll die Haube geschloßen montiert werden müßen diverse Teile weggelassen werden, und am Motorblock Material abgetragen werden ( im Plan beschrieben!). Theoretisch ist es NICHT MÖGLICH den Motor einfach weg zu lassen, da dann keine Befestigung für den Propeller vorhanden ist ! "Theoretisch" bedeutet : KANN ICH WOHL !
Auf den Bildern des Rumpfbugs seht ihr die vorne geschloßene Haube; Hier habe ich eine 3mm Kunststoffplatte eingepaßt, in welche ich den Prop mit einer neuen Achse aus Metall einstecken kann.....
Kommen wir gleich zur Farbgebung :
Im Sommer 1940 stellte sich heraus, das die zuvor verwendete Oberseitentarnung aus zwei Grüntönen unzweckmäßig war, weil zu dunkel, mit zu wenig Kontrast . Man ersetzte den Farbton RLM 70 "Schwarzgrün" durch RLM 02 "Grau".
Etwa so :
https://www.cybermodeler.com/a…ages/bf109e_profile05.png
https://topnotch-success.net/w…2017/07/bf-109-E-back.jpg
Mein Modell erhielt ein Preshading mit Schwarzgrau entlang diverser Blechstöße und Nietenreihen; Das muß gar nicht so exakt sein....
Der nächste Auftrag erfolgte mit relativ stark verdünntem "RLM 02" aus dem Hause Gunze;
Dabei lege ich zuerst Blech für Blech aus, bzw brushe mit feinem Strahl zwischen den Nietenreihen....
Auf der rechten Tragfläche wurde bereits abschließend "leicht übernebelt", während Links der vorherige Arbeitsschritt sichtbar ist.
Sinn des ganzen ist es, die Schattierung nur ganz diffus durch den Tarnanstrich schimmern zu lassen !
Das Schwarzgrau des Preshades soll man "erahnen", aber nicht wirklich "sehen können"
Damit auch die gelbe Nase ein wenig gebraucht daherkommt, wurden hier die Nieten und Fugen mit Orange hervorgehoben, denn Dunkelgrau würde das Gelb für meinen Geschmack, zu stark brechen ....
Mit Gelb RLM 04 sanft übernebelt, bis sich ein (fast) deckender Farbfilm einstellt, schaut das dann so aus :
Das Näschen fix verpackt , den Tarnverlauf abgeklebt, und (vorbeugend) das Shading ein wenig verstärkt, folgt der Auftrag von RLM 71 Dunkelgrün , wieder zwischen Nieten und Blechen, um abschließend leicht übernebelt alles miteinander zu verschmelzen ! Wichtig dabei : Die Farbe immer sehr stark verdünnen, denn ein deckender Auftrag macht alles zunichte !!!
Die nächste Maske klebte ich zuerst als feinen Streifen ,entlang der Flügelwurzel auf, dann sicherheitshalber etwas breiter einen zusätzlichen Streifen, sowie ebenfalls die Höhenruder), um im folgenden Schritt die Rumpfseiten in Himmelblau RLM65 zu spritzen...
Das Vorgehen an der Rumpfunterseite ist soweit identisch , wie bereits an den Tragflächenoberseiten erklärt;
Abgesehen von der gelben Kühlerverkleidung klebe ich dazu aber nichts mehr weiter ab !
Nochmal zur Anschauung die allmählich verschwindenden Schatten !
Wer mag kann nun noch einzelne Bleche etwas aufhellen, aber mir war nach auspacken !
Fast schon ein Markenzeichen der deutschen Jäger dieser Epoche war das sogenannte "Mottling", die undeutlichen Flecken an den Seiten....
Dazu verdünne ich die beiden Tarnfaben noch stärker ! Man könnte sagen , ich nutze anstelle einer verdünnten Farbe , eher eine mit Farbe verschmutze Verdünnung ....
Diesen Effekt schaffe ich so nur mit den Gunze Aqua Farben, da ich den Eindruck habe, deren Pigmente sind deutlich feiner ,als zB die von Tamiya Farben. Evolution Airbrush und reichlich Alkohol ( in der Gun !!!) sind das Mittel zum Zweck.
Die Farben sind dabei so dünn, das oft erst nach dem dritten oder vierten Auftrag ein "sichtbarer Fleck" auftaucht ! Hier ist üben , und eine ruhige Hand angesagt !
Das Fleckenmuster stimmt weitgehend mit meiner Vorlage überein, somit kann eine Klarlackdusche folgen, um den Untergrund für die Decals zu ebnen!
Ein kleines bisschen Mark Setter und Softer von Gunze verhilft den von Hause aus guten Eduardbildchen zu einer perfekten Haftung ;
Jetzt warten wir einen Tag ab, damit alles schön trocknen kann, dann gibt´s den nächsten Überzug mit Testors Dullcoat;
Ein Mattlack auf Enamael Basis, der zwar ordentlich stinkt, dafür aber eine schön matte und harte Oberfläche ergibt .
Ein feiner Pinsel und die eine, oder andere Farbe aus dem Hause Vallejo sorgen für den "used Look" der Maschine mit allerhand Farbabplatzern, Kratzern und Schlieren, die ich um Wartungsdeckel und den Cockpitrand aufmale, während ein silberner Aquarellstift die blankgescheuerten Bleche im Trittbereich der Tragflächen simuliert !
Wenn dann mal wieder das Wetter mitspielt, gibt´s auch mehr Bilder von dem Vögelchen !!!