Ferrari 641/2 (F190), Alain Prost - Tamiya 1/12

  • Hallo liebe KMFler,


    nach und nach möchte ich meine vier 1/12er Baustellen in Form eines Bauberichtes dokumentieren, das ist nun die Nummer drei.


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    Eigentlich ist der Wagen deutlich zu modern für mein Beuteschema. Aber da ich damals großer Fan von Alain Prost war und der Wagen für mich neben dem Eagle der schönste F1-Renner ist, ist er praktisch ein Muss. Zumal es ein Ferrari ist. Der Bausatz ist fast so alt wie das Original, aus dem Jahr 1991. Aber auch nach bald 30 Jahren sind die drei großen F1-Boliden von Tamiya immer noch echt tolle Bausätze.


    Los geht es mit den Reifendecals. Einem so erlesenen Publikum wie hier im KMF muss man wohl kaum etwas über solche Basics erzählen, aber es lesen ja auch genug Gäste mit, die wie ich erstmal recherchieren mussten, wie man die Dinger verarbeitet.


    Die Decals sind vierlagig ausgeführt (dickes Trägerpapier, untere Schutzfolie, dünnes Trägerpapier mit dem eigentlichen Decal, obere Schutzfolie). Zuerst werden die obere Schutzfolie und das dicke Trägerpapier entfernt und das Decal ausgeschnitten:


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    Dann kann die untere Schutzfolie entfernt, das Decal entsprechend positioniert und angedrückt werden. Die Unterseite klebt schon von selbst leicht.


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    Nun wird das Reifendecal vorsichtig nach und nach mit dem Finger mit Wasser befeuchtet, bis das dünne Trägerpapier sich vollgesogen hat:


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    Nun kann man das dünne Trägerpapier vorsichtig entfernen, das Decal bleibt von selbst in Position und kann mit einem Küchenpapier noch etwas angedrückt werden.


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    Die Hälfte (Außseiten der Reifen) ist schon mal geschafft:


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    Für die Innenseiten brauche ich die Hilfe der Reifencracks (ich schaue insbesondere nach Havixbeck, aber auch alle anderen können sich gern angesprochen fühlen ;) ). Sind die Beschriftungen auf den Innenseiten genau auf derselben Position wie die auf den Außenseiten?

    Wenn der große Goodyear-Schriftzug innen an derselben Postion wäre, dann würde er genau auf diesem schönen Warnhinweis (als ob jemand auf die Idee käme mit seinem F1-Boliden zum Einkaufen auf öffentlichen Straßen zu fahren...) angebracht sein. :/


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  • Los geht es mit den Reifendecals. Einem so erlesenen Publikum wie hier im KMF muss man wohl kaum etwas über solche Basics erzählen,

    ... doch doch, sehe ich diese Art der Decals erstmalig, kenne nur die, welche man ins Wasser legt und dann auf den Träger schiebt.

  • Ich hab jetzt mal bei meinen Modellen auf die Reifenbeschriftungen geschaut - was allerdings kein Beweis für Authentizität ist - da sind beim Lotus 49 die Firestone Schriftzüge außen und innen gleich, beim Ferrari 312B sind sie innen um 180 Grad verdreht und bei meinem 1:18 Minichamps Mc Laren M23 sind die Goodyear Schriftzüge auch um 180 Grad verdreht.

    But anyway - wenn der Goodyear Schriftzug selbst um 180 Grad verdreht aufgebracht wird, kommt ja immer noch der Eagle Schriftzug auf den - für Amerika durchaus vorstellbaren - Hinweis.

    Da ich kein so arger Authentizitäts Fanatiker bin, würd ich die inneren Schriftzüge leicht versetzt anbringen, so daß kein Decal den Hinweis verdeckt.

    Dann würdest du dir auch das abschleifen des Hinweises ersparen.

    Aber nur meine Interpretation.


    LG

    pancha

  • sind sie innen um 180 Grad verdreht

    Genau so ist es! Bin gerade, mal wieder, in den Keller gegangen (weswegen die Antwort auch etwas länger gedauert hat:S)

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    Außenseite und

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    Innenseite, jeweils in der gleichen Ausrichtung, genau um 180° versetzt. Nur ist der obige Reifen etwas jünger, war aber meines Wissens 1990 genau so. Zu dieser Zeit wurden die Schriftzüge mithilfe von Schablonen einfach aufgesprüht, wenn nötig über die vorhandenen Flanken-Beschriftungen hinweg. Wenn möglich würde ich die Beschriftung nicht entfernen und versuchen das Decal mit reichlich Softener anzulegen.;):)


    Liebe Grüße

    Frank

  • Die Problematik hat mich interessiert und ich habe mal etwas geforscht. Logischerweise sind Bildnachweise, auf denen man beide Reifenflanken sehen kann, eher dünn gesät. Habe nur eine Seite gefunden, da sind die Beschriftungen um 180 Grad versetzt.

    https://vintagewheelsus.com/in…?main_page=index&cPath=32

  • Besten Dank für die Tipps! :thumbsup: Hab das mit dem um 180 Grad versetzt so umgesetzt. Wird man zwar nicht wirklich sehen, aber es ist ein beruhigendes Gefühl das zu wissen. ;)


    Frank, der Reifen ist ja klasse! :huh: Weißt du auch von welchem Boliden der stammt?


    Die Rückseiten haben nun auch ihre Decals bekommen:


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    Aber ohne mir selbst das Leben schwer zu machen geht bei mir kein Bau vonstatten. Es empfiehlt sich dringendst, die Reifen VOR dem aufbringen der Reifendecals auf die Felgen zu ziehen. Die Decals fangen schnell das bröseln an Stellen an, unter denen die aufgeprägten Reifenbeschriftungen sind. :cursing: Aber Glück im Unglück, es sind bis auf einen Reifen kleinere Beschädigungen, die gar nicht so unrealistisch aussehen, Stichwort Abrieb. Die Felgen habe mich mit glänzendem Schwarz lackiert, die Decals aufgebracht und mit seidenmattem Klarlack versiegelt.


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    Und das ist besagter Reifen, bei dem mehr abgebröselt ist, natürlich auf der Außenseite...da musste ich mit dem Pinsel und wasserbasierter Acrylfarbe nachmalen. Will euch den "Reifen der Schande" natürlich nicht vorenthalten:



    Ich habe vor die Flanken noch mit stark verdünntem Mattschwarz zu übernebeln, um das strahlende Weiß der Beschriftungen zu mildern. Das sollte auch gleichzeitig das Nachgebesserte optisch mildern. ;)

  • Wenn ich richtig informiert bin, waren die Schriftzüge ohnehin nur mittels Schablone und je nach Ära mittels Pinsel oder Sprühen aufgebracht.

    Meiner Meinung nach, dann sehr realistisch.

  • Hast du auch diese Schaumstoffeinlagen mit rein getan, wenn da welche dabei waren (waren bei mir damals dabei).
    Reintun, sonst gibst vom langen stehen einen Standplatten nach kurzer Zeit oder etwas unter´s Modell zum entlasten .

  • Reifen sehen gut aus, auch der misshandelte, hat halt schon ein paar Runden gedreht ;) . Die mit Moosgummi aufzufüttern war 'ne gute Idee da keine Einlagen dabei waren. Selbst bei meinen Kleinen mache ich das seit einigen Jahren, früher hatte ich darauf verzichtet und oft rundum Platten :(


    Bernd

  • Das hatte ich jetzt bei kleinen noch nie,

    Tja, Tamiya :thumbup:. Meine Frühwerke ala Revell Mercedes NG und Unimog haben damals alle schlapp gemacht. Durch den Weichmacher wurden die Reifen da sogar total klebrig und so habe ich die fast alle entsorgt. Ein paar davon wollte ich mir neukaufen und nochmal bauen, aber die Kästen liegen nun auch schon seit Jahrzehnten im Lager :|


    Bernd

  • Die Reifen sind echt ein Problem. Entweder sie dünsten die Weichmacher im Karton gnadenlos aus und greifen umliegende Plastikteile an oder sie verhärten stark, bis sie reißen. Bei den R/M 1/8 ern muss man sowieso auffüttern, weil die Gummis instabil sind. Frühe Pochers haben das gleiche Problem. Wenn man da ein Modell aufrüstet, d.h. mit zusätzlichem Gewicht belastet, kommt man über Stützen nicht hinweg, wenn man längere Freude daran haben will. Manchmal hilft Einlegen in Armor-All für mehrere Tage, aber Leichen kann man da auch nicht mehr zum Leben erwecken.

  • Kennt ihr das? Mit zunehmender Zeit gefällt einem eine nicht ganz ideale Lösung immer weniger - so wie eine schwer erreichbare Stelle, an der man sich ständig kratzen möchte. Die Reifendecals nervten mich zunehmend, vor allem weil sie die sehr schön aufgeprägten Beschriftungen verdeckten. Die sind so fein, da nützt selbst der extra starke Weichmacher von Tamiya nichts, der ja speziell für die dicken japanischen Decals gedacht ist.


    Aber zum Glück gibt es sidepod.de! Denn dort konnte ich nach langer Sucherei die heiß ersehnte passende PE-Lackierschablone von Decalcas für die Goodyear Schriftzüge ergattern. :thumbsup: Nun bin ich am abpulen der Reifendecals. Mühselig, da die ganzen kleinen Fitzelchen überall auf dem Gummi kleben bleiben.


    Zum Trost habe ich mir gerade beim großen E einen Bildband (Formula Perfect Manual) gegönnt. Teuer, aber mit vielen Detailfotos, die man sonst für den 641/2 schwer findet. Von daher ist es eine gute Investition, denke ich. 8)

  • Ich hatte bei meinen eine Lackierschablone benutzt und dann mit Smoke leicht drüber lackiert.Fand ich schöner als die Decals,die werden eh nicht ewig halten.

    (wer das Haar auf dem Bild findet bekommt eine Fleißbiene :P)


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  • Ich hatte bei meinen eine Lackierschablone benutzt und dann mit Smoke leicht drüber lackiert.

    Ja, das sieht auf jeden Fall überzeugender aus als die Decals! :thumbup:Ich will versuchen den Schriftzug in einem sehr hellen Grau zu lackieren. Hatte ich hier im Forum gesehen (ich meine es war Agent K´s Ferrari 312 T), sah sehr realistisch aus.


    Hab vorhin den Zubehör-Jackpot für den Ferrari entdeckt - Angebot umfasst das Arizona Racing Models Felgenset (aus Aluminium gedreht und dann schwarz anodisiert), Thunder Valley PE-Set, gedrehte Ansaugtrichter von RB Motion und Decals von Tabu Design. Startpreis ist gesalzen, aber noch realistisch, so rar wie das Zeug ist - das hält schon mal die Schnäppchenjäger fern, könnte was werden...


    Beim Wim gäbe es zumindest die Felgen - leider zu einem deutlich höheren Preis als das ganze Set. ||

  • Schlechte Nachricht, das Lackieren der Schriftzüge muss noch eine Weile verschoben werden. Ich muss die Reifen nochmal von den Felgen ab- und neu aufziehen, da möchte ich ein bröckeln der Farbe verhindern.


    Die gute Nachricht ist, der Grund dafür ist dass sie nun auf Felgen aus anodisiertem Alu kommen werden! :thumbsup: Hab gerade den Zuschlag für das große Zubehörset bekommen. War zum Glück nur ein Mitbieter, ging nochmal um 5 $ gegenüber dem Startpreis nach oben.

  • Das sieht doch nach einer Menge Friemelspaß aus. ^^


    https://i.ebayimg.com/images/g/umkAAOSwJJxeVPP8/s-l1600.jpg


    Bei der Acu-Stion Schablone scheint der geringfügige Unterschied im Durchmesser zwischen Vorder- und Hinterreifen berücksichtigt zu sein. Muss man nur sehr aufpassen beim platzieren. Die Lösung von Decalcas scheint mir idiotensicherer.


    Decals hab ich von MSM, aber schadet auch nicht die von Tabu Design als Ersatz zu haben, falls was schiefgeht.

  • Hutfahrer

    Hat das Label von Im Bau: auf Pausiert: geändert.