Dick Simon Duracell Mobil1 Sadia Lola T93/00 Ford

  • Hallo Modellers,


    der letztens von mir vorgestellte Lola T93/00 liegt schon auf meiner Werkbank. Wie erwähnt handelt es sich um einen Snap-Loc Steckbausatz, der ohne Kleber montierbar sein soll. Ein paar Abstriche bei Details muss man daher in Kauf nehmen (dazu später mehr) aber ein Spielzeug ist der Bausatz noch lange nicht. Etwas Gewöhnung erfordert die Tatsache, dass man keine 100%-Passprobe machen kann, denn viele der Steckverbindungen schnappen nur einmal zu und gehen (vermutlich) nicht ohne Beschädigung wieder auseinander.


    Ich möchte probieren, weitgehend auf Kleber zu verzichten, außer bei Teilen, wo eine sichtbare Trennfuge stören würde.


    Die ersten 3 Bauabschnitte beschäftigen sich mit Motor und Hinterradaufhängung. Dafür werden folgende 16 Teile benötigt:


    TeileRoh.jpg


    Eine Hälfte des Motors, Turbo und Ansaugtrakt mal grob drangesteckt:


    Motor1.jpg


    Motor2.jpg


    Einige Teile haben Markierungen für den richtigen Einbau. Die kann man in den meisten Fällen getrost wegknipsen, wenn man ein wenig die Augen aufmacht beim Bauen. Schwierig sind nur die zwei Kameraden hier: Ohne die L/R-Marken zeigt dann nur noch eine kleine Auswerfermarke an, was wo hin gehört.


    Aufhängung.jpg


    Das Getriebe hat unten einen großen Schlitz, den es beim Vorbild so sicher nicht gibt:


    Getriebe1.jpg


    Beim Zusammenbau wird der durch einen Teil der Hinterradaufhängung verschlossen. Nicht unbedingt schön, aber es ist die Getriebe-Unterseite, da kann man über sowas hinwegsehen:


    Getriebe2.jpg


    Allerdings gibt es auch auf der besser sichtbaren Oberseite solche Schweinereien. Hier zu sehen:


    Getriebe3.jpg


    Nachdem die Federn der Hinterradaufhängung eingeschnappt sind, ist der Spalt verschlossen:


    Getriebe4.jpg


    Der Turbo hat auch noch Optimierungspotential. Dieses große zylindrische Ding an der Seite sollte eigentlich ein offener Ansautgrichter sein:


    Turbo.jpg


    Ich habe an allen Teile der ersten 3 Bauabschnitte die Formtrennnähte versorgt, und penibel alles maskiert, was später beim Zusammenklippsen gebraucht wird, damit da keine Lackschicht stört. Außerdem alles mit Zahnstochern und Schaschlikspießen bestückt, damit ichs beim Lackieren leicht hab:


    TeileFertig.jpg


    Die Motor-/Getriebe-Hälften habe ich geklebt. Wollte man hier ohne Kleber auskommen, dann wäre eine Fuge sichtbar.
    Und wenn man genau hinschaut: Den oben beanstandeten Ansaugtrichter habe ich auch nachgebessert.


    Überall da wo's möglich ist, benutze ich Schaschlikspieße die ich längs mit genau dem Durchmesser des Verbindungszapfens am Bauteil aufbohre, so dass ich das Teil einfach auf den Spieß stecken kann (Hier zum Beispiel an den Auspuffkrümmern). Angenehmer Nebeneffekt: Der Zapfen bleibt frei von Lack, ich muss also weniger maskieren.


    Als nächstes gehts weiter mit der Grundierung, vielleicht am Wochenende, mal sehen...


    Gruß,
    Bob

  • Berechtigte Frage, K. Ich weiß selber nicht ob das nötig ist, aber ich denke mir, das Abkleben bringt zwei Vorteile:


    1. Viele Steckverbindungen haben solche C-förmigen Schnapper, wie z.B. die Radaufhängung oben. Wenn die richtig gefertigt sind, dann sollte das Plastik nur mal kurz beim Zusammenbau unter Spannung stehen, aber einmal eingerastet sollte es dann wieder ziemlich spannungsfrei sein. Permanent unter Spannung stehendes Plastik wäre nicht gesund, das bricht irgendwann.
    Natürlich kann das bei aller Fertigungspräzision nur dann klappen, wenn keine Lackschicht dazwischen aufträgt.


    2. Eine gute Grundierung (ich nehme Alclad Black mit Microfiller) ist immer auch eine Bissige, die das Plastik angreift und ein klein wenig brüchig macht. Das Risiko, dass dadurch beim Montieren einer dieser C-Schnapper bricht, wäre vielleicht nicht groß, aber ich habe es zusätzlich noch minimiert, indem die Teile keine Farbe bekommen.


    Und zu guter Letzt: Wäre es nicht cool, wenn man das fertige Modell später schütteln kann, und es rasselt, weil's eben nur gesteckt ist?! :D
    Deshalb: Keine Farbe auf die Schnappteile.


    Gruß,
    Bob

  • Danke für an alle Beiträger euer Interesse ^^


    Heute in der Post gewesen: Ersatz-Decals, denn die Originalen waren in 25 Jahren schon "in Würde gealtert".


    ExtraDecals.jpg


    Zum Vergleich nochmal die vom Bausatz:


    Decals.jpg


    Damit bestätigt sich wieder die alte Regel: Das Zubehör ist -immer- teurer als der eigentliche Bausatz. Den habe ich damals vor knapp 10 Jahren für gepflegte 12,50 Euro geschnappt (Kassenzettel im Karton wiedergefunden ;) ), die Decals waren jetzt eine handbreit darüber.


    Gruß,
    Bob

  • Ja, die Decals werden eine besondere Herausforderung.. Der Bausatz sieht vor, dass man die Fahrzeugnase komplett Gelb lackiert, und der schwarze Anteil vom Decal kommt.
    Solche einfachen Lösungen unterstützen die Idealisten bei Shunko aber nicht: Die wollen, dass beide Farben lackiert werden, und zwar ein bisschen genau, wenn's geht, denn
    mit der <2mm breiten roten Linie lässt sich nicht viel Pfusch kaschieren.


    Aber das ist Zukunftsmusik. Wir sind immer noch beim ersten Bauabschnitt. Heute waren die Ventildeckel dran, die ich zuerst mi BMF dekoriert habe:


    VentildeckelBMF.jpg


    Anschließend Mr. Surfacer drauf, und mit Zahnstocher und Mr. Thinner die Buchstaben wieder freigelegt.


    VentildeckelGrundiert.jpg


    Dann wurde das ganze in zwei Durchgängen schwarz lackiert, auch hier jeweils dazwischen und danach die Buchstaben geputzt:


    VentildeckelLackiert.jpg


    Genau genommen glänzen die Buchstaben viel zu stark. Beim Vorbild dürfte das einfach blankes Aluminium sein, aber sicher nicht auf
    Hochglanz poliert. Man könnte es noch abschwächen, aber ich glaube ich lass es erstmal so. Anders überlegen kann ich's mir ja jederzeit,
    denn es wird alles nur gesteckt. :D


    Soviel zum heutigen Fortschritt.


    Gruß,
    Bob

  • Ein arbeitsreiches Wochenende liegt hinter uns. Hier die vorläufigen Ergebnisse:


    Den Motor, der sowieso schon schwarz grundiert war, habe ich noch mit X-18 Schwarz lackiert und ein paar Details maskiert:


    Motor1.jpg


    Dann kam eine Mischung aus Grau metallic und Braun auf den hinteren Teil des Getriebes und es wurden weitere Details zugeklebt:


    Motor2.jpg


    Dann noch eine Lackierung in Titanium-Silver drüber, und die ganzen kleine Geschenke wieder ausgepackt:


    Motor3.jpg


    Der Motorblock selber bekommt noch eine andere Farbe, aber wenn ich das mache, kann ich das Getriebe als ganzes Abkleben und
    muss nicht auf die Details achten.


    Die Abkleberei ist mit Abstand das zeitraubendste, aber ich will so viel wie möglich mit der Airbrush machen, weil beim Pinseln
    nur selten das rauskommt, was ich möchte. Also geht's weiter mit Teilen für die Hinterradaufhängung:


    Aufhängung1.jpg


    Die Streben der Radaufhängung mache ich nicht völlig schwarz, sondern ich mische im Verhältnis 1:6 etwas XF-63 Grau mit rein.
    Das soll bewirken, dass die Carbon-Teile sich optisch ein wenig von dem übrigen Schwarz abheben:


    Aufhängung2.jpg


    Dieses Teil mit seinen 4 verschiedenen Farben komplett mit der Airbrush zu lackieren, war bislang die größte Herausforderung an
    diesem Modell. Außerdem hat es einen Fehler: Die Schraubenfedern sind gar keine, sondern tatsächlich nur eine Anzahl schräger Ringe
    (offenbar waren sich die Formenbauer der oberen und unteren Halbform nicht einig über die Wickelrichtung der Federn).


    Aufhängung3.jpg


    Das war's für den Moment.


    Gruß,
    Bob

  • Sauber abgeklebt und ebenso Lackiert ,dein X18 ist ist mit Abstand besser als das was ich hatte ,sieht sehr schön aus .

    sondern tatsächlich nur eine Anzahl schräger Ringe


    Wenn juckst, ich würde das nicht sehen und wüsste es auch nicht wenn du es nicht erwähnt hättest, auf jeden Fall sauber gemacht..... ich hasse es ja Federn zu malen .

  • ich hasse es ja Federn zu malen


    Dafür kann ich das weiße Kurvenband von Tamiya empfehlen. Das habe ich hier in gefühlte 6 bis 7 Zehntel breite Streifen runtergeschnitten und in die Lücken zwischen den Feder-Windungen gewickelt.
    Ich war begeistert, wie leicht sich das an die Oberfläche anlegt. Besonders gut klappt es natürlich, wenn die Feder korrekt dargestellt wäre, dann könnte man mit einem oder zwei Streifen Tape komplett durchwickeln.
    So musste ich halt jeden Ring einzeln machen, ging auch sehr gut.


    Gruß,
    Bob

  • So, weiter geht’s.


    Den Motor hab ich inzwischen fertig lackiert (Mischung aus 2 Teilen X-32 Titanium Silver und einem Teil XF-56 Metallic Grey).
    Dazu kamen die Antriebswellen, und die Auspuffe in der fast kompletten Pracht des Alclad Hot-Metal Regenbogens:


    Motor1.jpg


    Motor2.jpg


    (Außer Hot-Metal Red ist alles dabei)


    Den Turbolader habe ich auch weitgehend fertiggestellt. Der versteckt sich unter einer Art Kapuze, die gleichzeitig Teil der Hinterradaufhängung ist.
    Hier die Auspuff-Seite:


    Turbo1.jpg


    Und die Ansaug-Seite mit dem aufgebohrten Trichter:


    Turbo2.jpg


    Gut zu sehen: Die unlackierten Schnapphaken. Wenn die einmal geschnappt haben, geht das niemals wieder auseinander. Überhaupt ist das eine ganz unerwartete
    Herausforderung bei so einem Steckbausatz: Der ständigen Versuchung zu widerstehen, irgendwas zusammenzustecken, was nachher nicht mehr auseinander geht.
    Ich hab am Wochenende ein wenig mit den Teilen vom Monocoque gespielt. und musste nicht nur einmal kreativ werden, wenn es darum ging, irgendwas wieder zu
    trennen.


    Hier noch zwei Bilder, wie der Turbo später mal auf dem Getriebe hocken soll. Hier natürlich noch nicht eingerastet.


    MotorTurbo1.jpg


    MotorTurbo2.jpg


    Bin soweit recht zufrieden. Nächstes WE wir wahrscheinlich das Antriebsaggregat mit Radaufhängungen fertig. Danach geht’s an den Unterboden.
    Ich hätte auch schon gerne mit der Karosserie angefangen, aber um zu sehen, welche Nacharbeiten da vielleicht fällig werden, müsste ich die Motorabdeckung bei eingebautem
    Motor aufsetzen. Und der kann natürlich nur genau einmal reingeklickst werden. Schnapp und Zu.


    Gruß,
    Bob

  • wie genau bekommt man sowas hin?


    Da gibt es eigentlich keinen besonderen Trick. Ich habe folgendes gemacht:


    1. Die Teile komplett mit Alclad Aluminium lackiert
    2. Die Überdruck-Dosen abgeklebt
    3. Eine leichte Schicht Alclad Hot Metal Sepia drüber genebelt
    4. Die schmalen Muffen hinter der Zusammenführung der 4 Rohre maskiert
    5. Weitere leichte Schicht Hot Metal Sepia
    6. Die breiteren Muffen, wo die 4 Krümmer-Rohre zusammengesteckt sind, maskiert
    7. Hot Metal Violet, Hot Metal Blue und noch etwas mehr Hot Metal Sepia nach Gefühl lackiert
    8. Maskierband runter, Wash drauf, fertig


    Das ganze geht mit den Alclad Farben wirklich einfach, weil die sofort trocknen. Ich habe am Wochenende etwas am Unterboden gearbeitet und versucht,
    ähnliche Hitzeeffekte mit Tamiya Klar-Farben zu erzeugen, da fehlte mir aber die Geduld, und das Ganze fing an zu Laufen und sah überhaupt nicht gut aus.
    Trotzdem, mit genug Geduld hätte das sicher auch klappen können.


    Gruß,
    Bob

  • Nächste Baustelle: Der Unterboden


    Zunächst mal wie sich's gehört alle Steckverbinder vor der Farbe geschützt und ein paar Auswerfermarken beseitigt.


    Boden1.jpg


    Dann ein paar Schichten X-18 Schwarz drauf. Das Auto hat einen profilierten Boden (Ground Effect) und sieht damit von unten schon etwas spannender aus als ein zeitgenössischer F1-Renner.


    Boden2.jpg


    Etwas Maskierband zum Schutz, damit der Lack bei der weiteren Bearbeitung intakt bleibt:


    Boden3.jpg


    Dann ging es an Motor/Getriebe/Radaufhängung. Auf den Bildern ist der Motor nur lose reingelegt. Der kommt also nach etwas tiefer, wenn er eingerastet ist. Aber falls mir (oder einem von euch)
    bei den Fotos irgendein grober Bockmist auffällt, könnte ich das jetzt noch beheben.
    Der Ladeluftkühler liegt auch nur lose drauf. Da möchte ich Prüfen, wie viel Platz unter der Motorabdeckung ist, und falls möglich die Leitung, die vom Turbo raufkommt, ein wenig mit Schrumpfschlauch
    und Schlauchschellen verschönern.
    Für den rechteckigen Bereich unter dem Motor habe ich einen silbernen Hitzeschutz lackiert und ein paar Spuren der Hitzeeinwirkung angebracht.


    Motor1.jpg


    Motor2.jpg


    Motor3.jpg


    So ganz lässt sich die Tatsache nicht verhehlen, dass es sich um einen Steckbausatz handelt. Der Bereich um die Ansaugöffnung am Turbo wird ziemlich grob. Es ist aber alles richtig eingeschnappt.


    Motor4.jpg


    Bis demnächst.


    Gruß,
    Bob

  • Danke, @pancha, für das Kompliment.


    Hallo miteinander,


    trotz Wochenende mal wieder nur wenig Zeit gehabt, aber ein bisschen ging es hier trotzdem weiter.


    Zuerst mal etwas Passprobe mit der Motorhaube und Abdeckung über dem Getriebe:


    Passprobe1.jpg


    Passprobe2.jpg


    Die hintere Abdeckung ist ein ziemliches Gefummel, so wie die sich unter den Streben der Aufhängung verkriecht:


    Passprobe4.jpg


    Danach ging's ans Grundieren und an die erste Farbe. Da ich nicht extra was bestellen wollte, habe ich Tamiya Acryl-Farben benutzt, und zwar eine Mischung aus 10 Teilen X-8 Gelb
    und einem Teil X-6 orange. Das ergibt einen schönen sommerlichen Farbton, der aber leider auf den Fotos wegen Kunstlicht nicht gut rüberkommt.


    Lack1.jpg


    Lack2.jpg


    Lack5.jpg


    Ich hab in der Vergangenheit auf jeden Fall auch schlechter lackiert, von daher bin ich zufrieden.


    Übrigend musste ich zweimal Farbe nachmischen. Erst hatte ich schlicht zu knapp kalkuliert, und danach hatte ich beim Versorgen einiger Einschlüsse versehentlich durchgeschliffen.
    Da ich schon von einigen Leuten gelesen habe, die Schwierigkeiten haben, einen Farbton zweimal genau gleich hinzubekommen, hier mein kleiner Trick:


    Ich benutze keine Pipetten oder sowas zum Abmessen der Farben, sondern einfach Zahnstocher. Eintauchen in die Farbe, abtropfen lassen in den Mischbecher. Immer eintauchen, abtropfen, wiederholen.
    Einmal eintauchen ergibt drei Tropfen. Das dauert natürlich seine Zeit bis man genügend Farbe abgetropft hat. Aber wenn man erst hinterher merkt, dass 200Tr. Gelb und 20Tr. Orange doch nicht reichen:
    80Tr. Gelb und 8Tr. Orange hat man gleich nachgefasst, und der Farbton stimmt zu 100%.


    Ach ja, Geld und Farbe hat man auch noch gespart ^^


    Gruß,
    Bob

  • Servus, sieht immer mehr wie ein Indycar aus. Toll.
    Ich hab die Serie als Champcar mal ein paar Jahre gekuckt. Klasse und spannende Rennen waren das immer.
    Vor allem Alex Zanardi war da ein echtes Vollgastier! Oder Paul Tracy.