Hallo liebe Modellbaufreunde,
es ist nun soweit, die Felixstowe F2A kann auf Erprobungsflug gehen. Viele von Euch haben mir beim Bau über die Schultern geguckt, jetzt will ich Sie Euch zeigen.
Ich werde mit ein paar Bildern des reinen Modells beginnen dann noch ein paar Bilder des Dioramas auf dem sie steht und zum Ende hin noch ein paar in Retro.
Kommen wir noch einmal zum Bausatz. Das Modell ist im Maßstab 1:72 und kommt aus dem Hause Roden, die Formen dürften etwa aus den 90ern sein, Ursprünglich bei Aeromodell erschienen.
Alles in allem gab es beim Zusammenbau und bei der Lackierung keine Probleme. Lediglich das Aufsetzen der Tragfläche ist Doppeldeckertypisch etwas kompliziert.
Die Tragflächen haben sich aufgrund ihres Eigengewichtes etwas nach unten verbogen. Die Verspannung ist äußerst umfangreich und bedurfte etwas Recherche.
Hier noch ein Paar Zahlen:
Typ: Militärisches Mehrzweckflugboot
Spannweite: 29,17 m
Länge: 14,11 m
Motoren: zwei 360 PS Rolls-Royce Eagle VIII
Geschwindigkeit: 153 km/h
Flugdauer: 6-9 Stunden
Besatzung: Mindestens 4 Mann +/- Personal je nach Aufgabe oder Einsatzweck
Bewaffnung: zwei 230 lb Bomben , Vier bis 9 Lewis MG´s
Die Felixstowe F2.A wurde in der britischen "Seaplane Experimental Station" in Felixstowe gefertigt, daher die Namensgebung der F-Baureihe. Gebaut wurden Versionen mit
den Bezeichnungen F-1 bis F-5 in unterschiedlichen Ausführungen und Varianten. Die Felixstowe wurde als Aufklärer, Rettungs und gleichermaßen als Bomber/U-Boot Jäger
eingesetzt. Die Einsatzdauer solch einer Felixstowe konnte bis zu 9 1/2 Stunden dauern, die übliche Einsatzzeit betrug allerdings 6 Stunden. Bei der größten Wasserflugzeugschlacht
im Juni 1918, an dem vier F2A und eine H12 ganzen 14 deutschen Hansa-Brandenburg gegenüberstanden, wurden 3 deutsche Flieger abgeschossen sowie zwei F2A stark beschädigt.
Nach diesem größten Gefecht zwischen Wasserflugzeugen hatte man sich entschieden die Rümpfe der Felixstowes mit stark erkennbaren Farbenmustern zu bemalen. Dies sollte auch
das auffinden nach einer Notwasserung erleichtern und diente zur besseren Erkennung der Maschinen. Die von der Marinebasis Great Yarmouth aus operierenden Maschinen
wurden mit Zick-Zack und Schachbrettmustern je nach Geschmack der Besatzung bemalt. Die Maschinen von der Basis Felixstowe hingegen hatten meist standardisierte Streifenmuster.
Unser Modell stammt demzufolge von der Marinebasis Felixstowe. Das dargestellte Flugboot mit der Losnummer N4543 war unter allen Modellen einzigartig. Es hatte nämlich
als einzige Maschine zu Testzwecken einen MG-Stand auf der oberen Tragfläche, der Schütze musste hier mehrere Stunden in einer Art Blechtonne ausharren. Vorteil war ein
um 360 Grad freies Schussfeld. Etwaige Pläne weitere Maschinen mit dem Schützenstand auf der Fläche auszustatten sind nicht bekannt. Da sich der krieg dem Ende zu neigte
Sah man wohl von weitern umbauten ab. Das Flugzeug wurde am 9. Juli 1918 an das 230ste Squadron geliefert. Viel ist über die Maschine jedoch nicht bekannt, als erwiesen
gilt aber das die Maschine schon am Tag ihrer Auslieferung ein U-Boot mittels Bomben angriff.
Die Nummer N4543 diente bis zum 9. November 1918, als es aufgrund eines Treibstoffproblems notgelandet wurde und sank.
Die ersten Bilder vom Modell als solches.
Und nun zusammen mit dem Diorama. Die beiden Piloten sollen einen Testflug durchführen.
Abschließend noch ein paar Bilder für die Stimmung.
So das war es mit dem Rollout der Felixstowe vor dem Probeflug. Ich hoffe Euch sagt das Modell zu. Ich hatte großen Spaß am bau des Fliegers.
Die Verspannung hat ein wenig Nerven und Geduld gekostet hat sich aber gelohnt, wie immer bei den fliegenden Kisten aus den frühen Jahren.
LG Patrick