Der in den 1970er Jahren entwickelte Oshkosh M911 (C-HET) 8x6 war eine vorrangig von der US-Army genutzte Schwerlastzugmaschine und war als Nachfolger des M746 vorgesehen, welcher aufgrund seines Alters teuer in Unterhalt wurde. Der M911 basiert auf der zivilen Schwerlastzugmaschine F2365 und dient dem Schwerlastanhänger M747 als Zugmaschine im Panzertransport. Die Kabine der Zugmaschine bietet Platz für drei Personen - Fahrer und zwei weitere Beifahrer. Als Besonderheit dieses Fahrzeugs zäht die erste der drei hinteren Achsen, welche eine Luftgefederte Zusatzachse darstellt, die bei Gebrauch abgelassen werden konnte - oder, zum Kraftstoffsparen angehoben, wenn nicht benötigt. Hinter dem Führerhaus der Zugmaschine befinden sich zwei je 20t Seilwinden, die zum Beladen des Anhängers verwendet wurden. Angetrieben wird der M911 von einem Detroit Diesel 8V92TA Kompressormotor, welcher das Fahrzeug mit 450PS zu einem wahren Kraftkoloss erstrotzen lässt. der selbe Motor wurde bei weiteren Schwerlastfahrzeugen der Marke Oshkosh auch im zivilen Sektor weiter verwendet. Das Fahrzeug ist Allradgetrieben in der Konfiguration 8x6, wobei ein Allison Automatikgetriebe für die Kraftversorgung sorgt. Eingesetzt werden kann die Zugmaschine bei Temperaturen von -50°C bis +50°C und kann per Lufttransport mit der C-141 Starlifter oder der C-5 transportiert werden. Zum Haupteinsatzgebiet zählte der Straßentransport von schweren Kampfpanzern, wie beispielsweise dem damals aktuellen M47 Patton. Die US-Army orderte in der zweiten Hälfte der 1970er Jahre 1000 M911 Schwerlastzugmaschinen, zusammen mit dem zugehörigen Schwerlastauflieger M747. Eine größere Stückzahl der Schwerlastfahrzeuge war von der US Army auch in Europa stationiert und auch auf Deutschen Straßen regelmäßig zu sehen.
Neben der militärischen Verwendung im Panzer- und Schwerlasttransport hat sich das Fahrzeug nach seiner militärischen Ausmusterung auch bei mehreren zivilen Unternehmen als Schwerlastzugmaschine einen Namen gemacht und befindet sich bei mehreren Firmen weltweit bis heute noch im Einsatz.
Im Militärischen Einsatzgebiet findet der M911 Panzertransport seit der Einführung des M1A2 Abrams keine Verwendung mehr, da dieser zu schwer für die Verlastung auf dem Gespann aus M911 und M747 wurde. Die Ausmusterung erfolgte daraufhin, als Nachfolger befindet sich der Oshkosh M1070 und M1000 Panzertransporter bis heute bei der US Army im Einsatz.
Der bekannte Ungarische Hersteller Minimanfactory bietet als absolute Top-Neuheit ein Multimediamodell des M911 C-HET (sowie getrennt erhältlich auch den zugehörigen Schwerlastauflieger M747) im Maßstab 1/35 an. Das Modell beinhaltet hoch detaillierte Resinteile, Fotoätzteile, Folie für die Fenster und mehr.
Neben der vollständigen Nachbildung des Rahmens ist auch ein kompletter Motor mit Antriebsstrang, detaillierte Radaufhängung, Innenraum der Fahrerkabine sowie komplette Nachbildung der Seilwinden und weiteren Aufbauten über der absenkbaren 2. Achse vorhanden.
Alle Bauteile sind - wie bei Modellen des Herstellers Minimanfactory gewohnt - sehr sauber gegossen und nur noch von den sehr kleinen und geschickt platzierten Angüssen zu befreien, dann (unter Wasser) zu versäubern.
Nach dem schon betagten Bausatz von Hobbyfan ist dies nun der einzige und absolut empfehlenswerte Bausatz dieser markanten Schwerlastzugmaschine der US Army.
Nachdem sämtliche Bauteile von ihren Angüssen befreit wurden, werden alle Teile unter Wasser versäubert und die Reste der Angüsse nass verschliffen. Bei Modellen aus Resin versäubere ich ausschließlich unter Wasser, um die Staubbildung zu verhindern, da dieser gesundheitsschädlich ist. Alle Teile werden dann, nach dem Versäubern zunächst mit Essigreiniger, dann mit Allesreiniger in einem Wasserbad "eingelegt" und nach einem Tag abgespühlt. Die Teile werden dann zum follständigen Trocknen auf einem (alten) Handtuch ausgelegt und sind dann Bereit für den Baubeginn. Dies entfernt sämtliche Reste der Silikonformen (Trennmittel) und sorgt für einen leicht besseren Geruch
Im ersten Bauschritt werden die Achsträger zusammengebaut, die Federn eingesetzt und nach waagrechtem Ausrichten aller drei Antriebsachsen mit Sekundenkleber fixiert. Erst dann werden weitere Kleinteile wie Bremsscheiben, Gestänge, Antriebswellen oder das Getriebe montiert. An der Vorderachse werden aus Plastikprofilen kleine Stücke eingesetzt, um die Lenkung weiterhin lenkbar zu erhalten. Das Lenkgestänge folgt dann erst später. Die Tanks zwischen dem Rahmen werden nur lose eingesetzt und später verklebt, da diese dann mit dem Motor ausgerichtet werden sollten, um dann beim Motoreinbau diesem nicht im Wege zu sein. Die Bremstrommeln werdern dann an den Achsen verklebt. Es folgt die hydraulisch absenkbare Achse, die hier wahlweise angehoben oder abgesenkt dargestellt werden kann. Hierzu liegen unterschiedlich dicke Luftbälge bei, sowie Druckluftzylinder, die in der Länge angepasst werden müssen. Ich habe mich für die angehobene Version entschieden, da dies eine der interessanten Merkmale dieser Schwerlastzugmaschine darstellt.
LG
Micha