Hallo Modellbaugemeinde,
hier der Baubericht über ein Nachtlicht für den Flur in Form eines Heissluftballons.
Zunächst muss ich erst einmal das Warum erläutern.
Wir hatten während der Weihnachtszeit immer einen Stern mit innenliegenden LEDs im Flur hängen, der während der Abend- und Nachtzeit immer schön friedlich vor sich hin leuchtete.
Da der Mensch ein Gewohnheitstier ist und nun mal nicht das ganze Jahr über Weihnachtszeit, musste für die restliche Zeit im Jahr ein Ersatz unter die Decke.
Ein Gehänge mit einer einfachen LED erfüllte nicht so ganz die Erwartungen meiner Frau.
Da es etwas Annehmbares nicht fertig im Handel zu beziehen war, hatte ich beschlossen, meine T2-Zubehörbaustelle noch etwas pausieren zu lassen und selbst Hand anzulegen.
Da es ja hängen sollte, hatte ich einen Ballon im Sinn.
Meine Frau war zwar skeptisch, wie das denn wohl aussehen würde, aber ich hatte den Plan schon fertig im Kopf.
Nun zum Bau:
Zunächst hatte ich mir aus der Bucht ein fertiges Netz für einen Fesselballon besorgt, welches dann für alle nachfolgenden Arbeiten als Größenreferenz diente.
Dazu sei noch erwähnt, dass das gesamte Objekt nicht bis ins Kleinste maßstabsgetreut werden sollte.
Der Fokus lag auf einem ansehnlichen Endergebnis.
Die Stromversorgung kommt aus dem Obergeschoß von einem Netzteil hinter einer Zeitschaltuhr. Um kein sichtbares Kabel zu haben, wurde 0,2mm Kupferlackdraht in eins der geflochtenen Nylonseile eingezogen.
Hier nun das Netz mit den bereits eingezogenen Kupferlackdrähten für die Stromversorgung.
Da ein Fesselballon nicht leuchtet, wurde er zu einem Heissluftballon umfunktioniert.
Aus abisoliertem Stromkabel wurde das Brennergestell zusammengelötet.
Die beiden Brenner entstanden aus einem alten Kunststoffrohr, welches am Boden verschlossen wurde und innenliegend 2 Röhrchen hat, welche die Gaswendel aufnehmen.
Die Gaswendeln sind später nur eingesteckt, damit man die Möglichkeit hat, irgendwann mal die LEDs auswechseln zu können. Es sind auch schon die seitlichen Öffnungen für die Gasschläuche sowie für die Auslösehebel am Boden zu sehen.
Hier nun die Teile für die Gasflasche samt Anschlußarmatur sowie die Auslösehebel.
Als Gasflasche dient ein alter Kugelschreiber.
Für die Flammennachbildung wurde ein wenig Klarsichtfolie zurechtgeschnitten und mit Tamiya Clear Red und Clear Orange behandelt.
Das fertige Brennergestell mit Gasschläuchen, Gasflasche und Polsterüberzug aus Schrumpfschlauch. Hier habe ich zum ersten mal Alclad II Chrom verwendet.
Die Kupferlackdrähte für die LEDs sind auch schon in die Gasschläuche eingezogen. Die Vorwiderstände haben ihren Platz in der Gasflasche gefunden.
Die Gasflasche in de Detailansicht.
Als Korb fand eine alte Cremedose Verwendung, die gerade so eben in des Netzunterteil gepasst hatte. Für die Korboptik wurde ein Korbmuster auf selbstklebendes Paier ausgedruckt und aufgeklebt.
Als Ballonfahrer habe ich eine Legofigur in der passenden Größe auf dem Flohmarkt gefunden.
Hier die erste Stellprobe.
Bei den LEDs (5mm 40000mcd) sind die Anschlußbeine gekürzt worden und nach dem Verlöten wurden die LEDs zwecks späterer Auswechslung nur lose in den Brenner gesteckt.Hier sieht man jetzt auch deutlich die Hülsen für die Gaswendeln.
Die Flammenfolien wurden zusammengerollt und in die Gaswendeln gesteckt.
Ein erster Leuchttest war schon sehr zufriedenstellend.
Während der Fertigung der Brennerteile wurde schon ständig am Ballon gearbeitet.
Auf einem aufgeblasenen Luftballon ist mit Kleister und Küchenpapierstücken nach einigen Tagen in mehreren Schichten eine Ballonhülle aus Pappmache entstanden.
Hier schon mit dem Netz überzogen
Normalerweise trägt ja der Ballon das Netz.
Da es beim Modell genau andersherum ist, musste der Ballon am Netz befestigt werden.
Dazu wurden die oberen Knoten des Netzes mit weißem Zwirn am Ballon festgenäht.
Damit der Ballon nicht ausreißt, habe ich den Nähkasten meiner Frau geplündert und innen jeweils einen alten Hemdknopf hinterlegt.
In die obere Öffnung kam ich natürlich fürs Vernähen mit den Fingern nicht mehr hinein.
Dafür fand dann eine OP-Nadelklemme Verwendung.
Trotz Intervention meiner Frau habe ich bei dieser OP aber auf Kopfhaube, Mundschutz und Handschuhe verzichtet.
Hier nun die erste Hängprobe an einem Mikroständer.
Da der Ballon das Licht der LEDs etwas reflektieren soll, bekommt er keine Farbe.
Der Korb mit vervollständigtem Interieur.
Da der Korb nicht gerade hängen wollte, ist ein Ausgleichsgewicht in Form einer M12x15 Schraube zu Füßen des Ballonfahrers notwendig gewesen.
Hier nun das Endergebnis an dem geplanten Hängeplatz im Flur.
Der Ballon hat von der Oberkante bis zum Korbboden eine Höhe von 80 cm.
Zuerst mit Tageslicht …
… und Abends.
Meine Frau war glücklich.
Das Endergebnis hat sie vollends zufriedengestellt und ich kann mich wieder meinen anderen Baustellen zuwenden.
Also dann bis demnächst auf der nächsten Baustelle.