Ich weiß, daß ich vor einiger Zeit versprochen habe, daß ich Euch zeige, wie ich "mein" Wasser im Dioramenbau mache. Auslöser für die Überarbeitung meiner Wasserflächen (die noch lange nicht beendet sind) war die Zeitschrift THE WEATHERING MAGAZINE - WATER, die ich erstmals auf der Inn Scale im Rahmen eines herrlichen Workshops gezeigt bekam. Ich habe mir das Heft auch gleich besorgt und es total "verschlungen". Zusätzlich bekam ich beim Workshop billige alternative Methoden gezeigt, die ich hier so nach und nach mit reinsetzten werde.
Für Interessierte hier ein paar Beispielfotos (Quelle: The Weathering Magazine - Water) :
Es beginnt mit einer Idee :
Im Internet fand ich ein "free papermodel" von einer Grumman Goose im Maßstab 1:48. Ich verkleinerte die unvollständigen Seiten auf den Maßstab 1:144 und begann die Goose zu bauen. Da dieser Flugzeugtyp von den Amis hauptsächlich im Pazifik engesetzt wurde war mir klar : die Goose soll vor einer pazifischen Trauminsel dümpeln. Ein Foto von einer dieser Inseln sagte mir am meisten zu und ich beschloß, daß das Diorama an dieses Foto angelehnt werden sollte :
(Quelle: Coach & Travel - private Inseln)
Hier erkennt man schon mal recht toll die verschiedenen Wassertöne, an die man sich beim airbruschen später dann orientieren kann.
Die Base entsteht :
Während die Grumman Goose langsam Form annimmt kann man schon mal erkennen wie groß das Amphibienflugzeug einmal werden wird. Davon ausgehend kann man sich die benötigten Maße für eine geeignete Basisplatte ausrechnen - zuzüglich dessen, was man darauf alles platzieren möchte. In meinem Fall soll das ein Streifen Strand mit ein paar Palmen, dem Steg und dem Kanu (?!?) werden. Davor soll die Grumman Goose im seichten Wasser dümpeln.
Ich durchforstete meine Restholzbestände und fand einen alten Regalboden, der mir passend erschien. Mit der Stichsäge wurde ein entsprechen breites Teil abgetrennt und so hat meine Basisplatte die Maße 24 X 17 cm. Mit dem Bleistift wurde grob der Strand mit dem Steg skizziert.
Mein Wasser soll durchsichtig werden, und da hat sich bei mir Gießharz am besten bewährt. Doch sollte man es vermeiden, auf die "nackte" Holzplatte das Gießharz aufzugießen - es schaut sch.... aus und vor allem luft einem das Gießharz über die Kanten ab. Um das zu vermeiden sollte man einen sehr dichten Rand erstellen, der höher als die zu gießende Masse sein sollte. Ich habe in meinem Werkzeugschrank eine Menge Acrylglasreste bzw. -streifen hervorgekramt und auf die Platte zugeschnitten. Mit Silicone wurde sodann der Holzrand eingeschmiert und die Streifen damit festgeklebt.
Nach gutem Antrocknen wurde die Holzplatte leicht angefeuchtet, damit der Gips dort besser haften kann. Zugleich ist dieses Anfeuchten auch ein Dichtigkeitstest - damit nirgends etwas auslaufen kann. Ich mische dem Gips außer Wasser auch immer gleich Sand bei, was den Gips körniger werden läßt und so besser zur Darstellung eines sandigen/erdigen Untergrundes geeignet ist. Die feuchte Gipsmasse füllte ich nun ein meine "Schale" und verteilte sie einigermaßen gleichmäßig. Dort, wo später der Sandstrand entstehen soll wurde der Gips dicker modelliert.
Mit einem kleinen Löffel modellierte ich die Unterwasserwelt - soll heißen, die wellenartigen Sanduntergründe.
Nachdem der Gips etwas angezogen ist, streute ich - dort wo der Strand entstehen soll - echten tunesischen Sand (Mitbringsel eines Freundes) auf den Gips. Nach dem völligen trocknen des Gipses wurde der Sand mit klarem matten Revell-Lack getränkt, wodurch er fest wird und kaum mehr "verblasen" werden kann.
Nun wurde der trockene Gips mit Revell SM 350 Dunkelblau und ein paar Tropfen Revell matt 48 Laubgrün grundiert.
Nun wurde das Blaugrün mit weiß stufenweise aufgehellt und zum Strand hin mit mehr Akzenten aufgelockert. Der Strandrand - dort wo das Meer den Sand durchnässt - wurde mit Revell SM 382 Lehmbraun übernebelt.
Leider ist für heute hier Schluß, aber es wird demnächst fortgeführt. Ich hoffe aber, daß ich meine Abeitsschritte nicht zu umständlich beschreibe und ich Euch eine einigermaßen brauchbare Anleitung biete.